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Gedenkkonzert in Düsseldorf Gedenkkonzert in Düsseldorf: "Toten Hosen" erinneren an von Nazis verfemte Musik

19.10.2013, 20:27
Die Band "Die Toten Hosen" mit Sänger Campino (M) in der Tonhalle Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen)
Die Band "Die Toten Hosen" mit Sänger Campino (M) in der Tonhalle Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) dpa Lizenz

Düsseldorf/dpa - Die Toten Hosen haben am Samstagabend einen ungewöhnlichen Auftritt auf klassischem Terrain mit Bravour absolviert. Zusammen mit dem Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule traten die Punkrocker in der Düsseldorfer Tonhalle auf. Bei dem Konzert „Willkommen in Deutschland“ spielten sie gemeinsam mit dem klassischen Orchester Musik, die von den Nationalsozialisten geächtet worden war. Die Musiker erinnerten damit an die Diffamierung der musikalischen Avantgarde durch die NS-Propagandaschau „Entartete Musik“ vor 75 Jahren in Düsseldorf.

Die Toten Hosen spielten zu Beginn das Lied „Moorsoldaten“, das Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor 1933 verfasst hatten. Hosen-Frontmann Campino sang danach den „Kanonensong“, die „Zuhälter-Ballade“ und „Mackie Messer“ von Kurt Weill aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“. Ein Kinderchor trat mit Liedern aus der Kinderoper „Brundibár“ (Die Hummel) von Hans Krása auf, die einst Kinder im KZ Theresienstadt aufgeführt hatten.

Das Konzertprogramm reichte von Filmmusik und den Comedian Harmonists bis zu Arnold Schönbergs komplizierter Zwölftonmusik und Anti-Rechts-Songs der Toten Hosen. In Schönbergs bewegendem Werk „Ein Überlebender aus Warschau“ trat Campino als Sprecher auf.