Film und Theater Film und Theater: Heinz Drache ist tot

Berlin/dpa. - Einen seiner größten Erfolge feierte der Mann mit demBürstenhaarschnitt und der markanten Stimme 1962 in der Rolle desenglischen Kriminalinspektor Yates in dem sechsteiligen TV-Straßenfeger «Das Halstuch» von Francis Durbridge. Drache spielteaußerdem in 20 Edgar-Wallace-Filmen mit, zu denen «Der Hexer», «DerRächer», «Der Zinker» und «Der Frosch mit der Maske» zählen. Für «DasHalstuch» gab es damals Zuschauer-Traumquoten von 80 Prozent - beiallerdings nur wenigen Fernsehprogrammen. Nach 15-jährigerBildschirm-Abstinenz trat Drache in den 80ern dann als «Tatort»-Kommissar in Nadelstreifen bewusst in Konkurrenz zu dem schnoddrigen«Turnschuh-Bullen» Götz George als Schimanski.
Stolz war der Schauspieler auch auf die Höhepunkte seinerTheaterkarriere vor allem in Berlin und Düsseldorf. Der Sohn einesKaufmanns kam 1946 zu Wolfgang Langhoff an das Deutsche Theater inBerlin. Dort lernte er Gustaf Gründgens kennen, der ihn ein Jahrspäter nach Düsseldorf holte. Vom bösen Intriganten bis zumstrahlenden Helden spielte Drache dort ein breites Rollenspektrum. Zuseinen damaligen Kollegen zählten Käthe Gold, Marianne Hoppe, GustavKnuth und Elisabeth Flickenschildt.
1953 debütierte Drache als Filmschauspieler in denUnterhaltungsfilmen «Die Dalmatinische Hochzeit» und «Bei Dir war esimmer so schön». Theaterengagements führten ihn an das BerlinerSchiller-Theater und das Wiener Theater in der Josephstadt. Auch nachseiner Film- und Fernsehkarriere unternahm Drache immer wiederausgedehnte Theater-Tourneen. Allein in der Komödie «Hokuspokus» vonCurt Goetz stand er mehr als 700 Mal auf der Bühne. Der Chef derBerliner Senatskanzlei, André Schmitz, würdigte Drache als einenVollblutschauspieler, der auf der Theaterbühne ebenso zu Hausegewesen sei wie beim Film und im Fernsehen. Als «Inbegriff desInspektors» habe er ein Millionenpublikum erobert.