Film Film: Schauspieler Hans Clarin gestorben

München/Hamburg/dpa. - Schauspieler Hans Clarin ist tot. Er starbam Sonntag im Alter von 75 Jahren an akutem Herzversagen, wie seineKonzertagentur mitteilte. Clarin sei im Kreise seiner Familie imoberbayerischen Aschau in der Nähe des Chiemsees gestorben.
Clarin war einer der beliebtesten deutschen Fernsehschauspieler.Über 50 Jahre währte seine Karriere, die am Theater begann. EinemMillionenpublikum wurde er als Stimme des vorwitzigen Kobolds«Pumuckl» bekannt. Zuletzt stand Clarin, der in rund zwei Wochen 76Jahre alt geworden wäre, für die Fernsehreihe «Zwei am großen See»und die Serie «In aller Freundschaft» vor der Kamera.
Sein Schauspieldebüt hatte der in Wilhelmshaven geborene Clarin1950 in München gegeben, wo er zunächst an den Kammerspielen undspäter am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert war. Berühmt wurdeClarin als Synchronsprecher. In den sechziger Jahren war er diedeutsche Kieksstimme des Kriminalassistenten Cookie in der US-Serie«77 Sunset Strip». Mehr als vier Jahrzehnte sprach er den «Pumuckl».
Clarin trat im Laufe seiner langen Karriere sowohl als ernsterSchauspieler in Bühnenklassikern von Shakespare, Moliere und Nestroywie auch in über 100 Film- und Fernsehproduktionen auf, darunter das«Wirtshaus im Spessart», «Das indische Tuch» und «Pippi Langstrumpf»,wo er als Donner-Karlsson zu sehen war. Außerdem wirkte er in vielenSerien mit, darunter «Weißblaue Geschichten» und als Pfarrer in der«Hochwürden»-Reihe.
In Bayern hatte Clarin früh Wurzeln geschlagen. Einen Jugendtraumerfüllte er sich mit dem Kauf des über 400 Jahre alten Moserhofs imChiemgau.
Eine Virusinfektion, die vor wenigen Jahren seine Stimmbänderangriff, hatte den nur in seinen Rollen meist fröhlichen, privat eherernsten Schauspieler nachdenklich gestimmt. «Wenn es geheißen hätte:Nun sei es aus mit deinem Beruf - ich hätte mich darein gefügt undnur gesagt: Na ja, mehr hat es eben nicht sein sollen.» Clarinerholte sich jedoch von dieser Infektion und arbeitete bis zuletzt inseinem Fach.