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Film-Portal Film-Portal: Für kino.to fällt der Vorhang

08.06.2011, 12:31

Dresden/Leipzig/dpa. - Insgesamt wurden 13 Beschuldigte festgenommen, wiedie Generalstaatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Nach einem weiterenVerdächtigen wird noch gefahndet. «Wir suchen derzeit bundesweit nachihm», sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, WolfgangKlein, der Nachrichtenagentur dpa. Bei Bedarf werde die Fahndung aufganz Europa ausgedehnt.

Neben Leipzig waren auch Wohnungen, Geschäftsräume undRechenzentren in Zwickau, Berlin, Hamburg, Bremen, Frankfurt am Main,Nürnberg und München durchsucht worden. Die Beamten der IntegriertenErmittlungseinheit Sachsen (INES) ermittelten bereits seit mehrerenMonaten. Die Gesellschaft zur Verfolgung vonUrheberrechtsverletzungen (GVU) und eine MünchenerRechtsanwaltskanzlei hatten Anzeige gegen das Unternehmen gestellt.

Über kino.to werden nach Angaben der Ermittler Raubkopien vonSpielfilmen und Serien illegal verbreitet. Das Portal listet dabeiLinks auf Filmeanbieter auf. Es gebe aber eine organisatorischeVerbindung zwischen Portal und den Anbietern, betonte Klein. DieInternetadresse kino.to ist in Tonga registriert.Allein dies zeige, dass der Betreiber Unseriöses vorgehabt habe. DieServer stehen allerdings größtenteils in Europa.

Die Website hat etwa vier Millionen Nutzer täglich. Sowohl derSchaden für die Filmwirtschaft als auch die Gewinne derHauptbeschuldigten liegen laut Klein im siebenstelligen Euro-Bereich.Die Seite war am Mittwoch nicht mehr zu erreichen. Stattdessenerschien auf dem Bildschirm ein Hinweis zu den laufenden Ermittlungender Kriminalpolizei.

Ob auch die Nutzer der Seite mit Ermittlungen rechnen müssen, waram Mittwoch noch unklar. Dies werde zu einem späteren Zeitpunktgeprüft, sagte der Sprecher.