Film Film: Mit Polit-Kino «allein gegen die Mafia»

Rom/dpa. - «Wir können mit unseren Filmen die Wirklichkeit nicht verändern.Aber ich kann dazu beitragen, dass ein Klima der Veränderungentsteht, eine geistige Bereitschaft, Veränderung anzustreben»,lautete stets das Credo Damianis. 1922 als Sohn kleinbürgerlicherEltern in Pasiano bei Udine geboren, wächst er zunächst in Bolognaauf, bevor die Familie nach Mailand übersiedelt. Hier besucht Damianidie Kunstakademie Brera, die schon früh als Zentrum für denWiderstand gegen den Faschismus galt.
Anfangs verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit Zeichnungenfür italienische Zeitungen und Polit-Postern und begann dann, ersteDokumentarfilme zu drehen. 1959 realisierte er seinen erstenSpielfilm. Das Drehbuch zu «Unschuld im Kreuzverhör» schrieb ergemeinsam mit dem Vater des neorealistischen Kinos, Cesare Zavattini.Bereits in diesem ersten Werk spiegeln sich Damianis genaueBeobachtung des Milieus und die später für ihn typische Aufdeckunggesellschaftlicher Zusammenhänge wider.
Große Erfolge feierte der Regisseur auch mit dem lyrischen Film«Insel der verbotenen Liebe» (1961) und «Die Nackte» (1963) nacheinem Roman von Alberto Moravia: «Er kann mit ganz realistischenMitteln glaubwürdig Romantik etablieren», schwärmte ein deutscherKritiker über Damianis Frühwerke. 1984 folgte die ebenfalls gefeierte«New York Connection» (1984) mit Michele Placido sowie 1988 «Der Zug»mit Ben Kingsley.
1983 dreht der Regisseur die engagierte und blutige Unterwelt-Serie «Allein gegen die Mafia». Michele Placido spielt darin denKommissar Cattani, der im Verlauf der Handlung ermordet wird.Monatelang wurde dieses gewaltige und gewalttätige Epos über diesizilianische Mafia im In- und Ausland nicht nur diskutiert undteilweise zensiert, sondern fand - vor allem in Deutschland - einbegeistertes Publikum.