Film Film: Beifall für letzten DDR-Verbotsfilm

Dresden/dpa. - Die Komödie «Hände hoch oder ich schieße» von Hans-JoachimKasprzik ist nun von Donnerstag an - rund 43 Jahre nach seinerEntstehung - auch in den deutschen Kinos zu sehen. Neben DarstellerHerbert Köfer (88) war auch die Tochter des Regisseurs, AnneKasprzik, zur Voraufführung gekommen. Der Film fiel 1966 trotzzahlreicher Änderungen und Kürzungen der Zensur zum Opfer. Damitteilte er das Schicksal anderer DDR-Filme. Mit der «Hände hoch»-Komödie sind nun alle wieder aufgeführt worden.
Köfer freute sich in Dresden darüber, dem 11. Plenum der DDR-Einheitspartei SED am Ende ein «Schnippchen» geschlagen zu haben:«Wir haben gewonnen», sagte der Schauspieler. Das 11. Plenum imDezember 1965 bedeutete einen Einschnitt für die Künstler in der DDR.Fortan regierte Dogmatismus die Kulturpolitik in Ostdeutschland.
Die Komödie «Hände hoch oder ich schieße» erzählt mit vielWortwitz die Geschichte des gelangweilten Kleinstadt-PolizistenHolms, der sehnsüchtig auf den großen Fall wartet. Ein guter Freundund Ex-Ganove versucht zu helfen und entführt mit Komplizen einDenkmal vom Marktplatz. Daraus erfolgt eine rasante Verfolgungsjagd.Die DDR-Zensoren hatten den Film als «politisch bedenklich»eingestuft, weshalb er unter Verschluss blieb. Gemeinsam mit demBundesarchiv-Filmarchiv wurde das überlieferte Material gesichert undeine Schnittfassung auf der Grundlage des Drehbuchs angefertigt.