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Fernsehen Fernsehen: Schluss für «Literarisches Quartett»

15.08.2001, 15:29

Hamburg/dpa. - In der Unterhaltung wird Götz Alsmannkünftig beim Mainzer Sender eine eigene Show erhalten. Die Quiz-Sendung «Cash» mit Ulla Kock am Brink wird Ende des Jahres auslaufen.Das ZDF, im TV-Markt hinter RTL und der ARD an dritter Stelle, setztim kommenden Jahr neben seinen Informationsprogrammen außerdem aufTV-Mehrteiler wie «Die Affäre Semmeling» und «Liebesau».

   Er wolle in seinem «wahrlich schon vorgerückten Alter noch etwasNeues versuchen», begründete Reich-Ranicki in der «Welt»(Donnerstagausgabe) die Einstellung der Sendung, die insgesamt nochdrei Mal ausgestrahlt wird. Im Quartett seien jährlich 30 Bücherbesprochen worden, wozu alle Beteiligten eine erheblich größere Zahlvon Büchern hätten lesen müssen. «Das wurde für mich mit der Zeit,schon lange übrigens, zu anstrengend, zu mühselig und dann auch zulangweilig.» Das «Literarische Quartett» stand bereits im letztenJahr nach dem Ausstieg der Kritikerin Sigrid Löffler wegen einesStreits mit Reich-Ranicki vor dem Aus.

Das ZDF will Anfang kommenden Jahres in einer Pilotsendung testen,ob ein «ohne Widerpart» geplantes neues Format für Ranicki beimZuschauer ankommt. Außerdem soll im nächsten Jahr am Sonntagabend das«Philosophische Quartett» unter Leitung von Peter Sloterdijk undRüdiger Safranski ausgestrahlt werden, wie Stolte sagte.

Im Entertainment-Bereich soll ZDF-Neuzugang Götz Alsmann, derseine Sendung «Zimmer frei» im Westdeutschen Fernsehen weitermacht,eine Art Musikcomedy machen. Für Sonntagabend ist die Variety-Show«Studio Bach» mit Dirk Bach eingeplant. Dazu kommt der Comedy-Talk«Bond am Sonntag» über die Ereignisse der Woche und die Gameshow«Auge um Auge». Mit Kock am Brink, deren «Cash»-Rateshow «planmäßig»auslaufe, werde ebenso wie mit Andrea Kiewel («ZDF-Fernsehgarten»)über neue Projekte verhandelt, sagte ZDF-Programmchef MarkusSchächter. Außerdem setzt der Mainzer Sender auf Johannes B. Kerner,der - wie früher bereits angekündigt - von Januar an vier Mal in derWoche von dienstags bis freitags seine Talkshow moderiert.

   Stolte wies die Kritik zurück, das öffentlich-rechtliche Fernsehenorientiere sich allein an Einschaltquoten und vernachlässige seinespezifische Programmaufgabe. Die Bandbreite des ZDF-Programms imkommenden Jahr widerlege dies. Zugleich konstatierte der ZDF-Chef dasScheitern der Reality-Shows bei den Privatsendern, die «sich alskalkulierte Inszenierungen synthetischer Lebenssituationen ohne Bezugzur Wirklichkeit erwiesen». Klassische TV-Genres von den Nachrichtenbis zu den Fernsehfilmen seien weiterhin gefragt. GroßeFernsehgeschichten will das ZDF mit dem neuen Dieter-Wedel-Sechsteiler «Die Affäre Semmeling», bei der es ab 2. Januar umFinanzbehörden und Politik geht, und dem Dreiteiler «Liebesau» überStationen deutsch-deutscher Geschichte (Buch von Peter Steinbach)erzählen.