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Dominik Graf stellt Russenmafia-Serie bei Berlinale vor

16.02.2010, 13:18

Berlin/dpa. - Bei der Berlinale werden die Zuschauer dafür mehr als acht Stunden im Kino sitzen. Regisseur Dominik Graf («Die Katze», «Hotte im Paradies») stellt am Wochenende seine erste Fernsehserie vor. «Im Angesicht des Verbrechens» spielt in der Russenmafia-Szene.

Zur Besetzung gehören Marie Bäumer, Misel Maticevic und Max Riemelt. Das Filmfestival greift damit einen Trend auf: Serien wie «Sex and the City», «24» und «Mad Men» gucken Fans in einem Rutsch durch. Bei den je vierstündigen Vorstellungen an zwei Tagen im Delphi-Kino wird sich zeigen, ob die ARD-Produktion einen ähnlichen Suchtfaktor entwickelt.

Die Serie sei «ein nicht abreißender Strom von Geschichten, ein großes Epos», verspricht der Leiter der experimentierfreudigen Berlinale-Reihe Forum, Christoph Terhechte. Schauplatz des Familiendramas um organisiertes Verbrechen ist das russisch-jüdische Milieu von Berlin.    

Bei den Dreharbeiten im Jahr 2008 erzählte Graf, es reize ihn, zu zeigen, dass Deutschland ein Schmelztiegel der Kulturen ist. Und er will das Motiv der Familie in vielen Facetten beleuchten. Graf weiß, dass Fallstricke lauern. «Man muss die Klischees anders erzählen.» Bei der Berlinale war der Filmemacher schon mit «Der Felsen» und «Der rote Kakadu» vertreten - mit unterschiedlichem Echo.

Bei der Serie lief nicht alles rund. Der Achtteiler hatte den Produzenten, die Kölner Firma Typhoon AG mit ihrem Geschäftsführer Marc Conrad in die Insolvenz gezwungen. Das Projekt, Auftraggeber war der Westdeutsche Rundfunk, konnte dennoch fertig gestellt werden. Im Fernsehen soll die Serie im Herbst ausgestrahlt werden.

Und darum geht es: Der Polizist Marek Gorsky (Riemelt), Sohn baltisch-jüdischer Einwanderer, wird mit seinem Kollegen Sven Lottner (Ronald Zehrfeld) zu einer Razzia angefordert. Für Gorsky persönlich ist es heikel. Die Ermittlungen landen beim Restaurant «Odessa», das Mischa (Maticevic), dem Ehemann seiner Schwester Stella (Bäumer), gehört. Das bringt den jungen Beamten in Gewissensnöte.

Ein weiterer Handlungsstrang führt in die Ukraine, wo zwei Frauen nach Berlin gelockt werden, um sie dort zur Prostitution zu zwingen. Gorsky wird zudem von einem alten Trauma eingeholt: Sein Bruder wurde ermordet, der Täter nie gefasst.

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