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Dok Film Leipzig Dok Film Leipzig: Werner Herzog zeigt Gorbatschow-Doku

Von Nadja Nauman 31.10.2018, 19:21
Werner Herzog in Leipzig
Werner Herzog in Leipzig dpa

Leipzig - André Singer, der gemeinsam mit Kulturegisseur Werner Herzog („Fitzcarraldo“) die Dokumentation „Meeting Gorbachev“ drehte, die das 61. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm eröffnete, war am Eröffnungsabend nicht anwesend. Seine Frau Lynette erkrankte auf dem Weg von London nach Leipzig. Beide kehrten um und Sohn Nicholas, der die wunderbare Musik zum Film schrieb, vertrat die Familie als Gesprächspartner des moderierenden Filmexperten Knut Elstermann.

Produktionspartner für „Meeting Gorbachev“ waren der Mitteldeutsche Rundfunk und Arte. „Der Film hat hier in Leipzig seinen Anfang genommen. Und jetzt kommen wir zurück. Leipzig spielte bei der Wende eine große Rolle mit seinen Montagsdemonstrationen. Jetzt ist der Film zu Hause, da wo er hingehört“, sagte Herzog.

Werner Herzog traf Gorbatschow drei Mal zum Interview

Der Filmemacher traf Gorbatschow dreimal zum Interview. Man begegnete sich auf Augenhöhe, wie er in Leipzig vor rund 700 Zuschauern erklärte. In „Meeting Gorbachev“ zeichnet Herzog den Lebensweg eines Politikers nach, der maßgeblich dafür sorgte, dass das Atomrüsten gestoppt wurde.

Gorbatschow, der mit Glasnost und Perestroika sein Land in die Demokratie zu führen versuchte, verhalf Deutschland zur Wiedervereinigung. Dennoch bleibt „Gorbi“, der einst mächtigste Mann der früheren Sowjetunion, der 1991 ins politische Nichts stürzte, eine tragische Figur.

Dok Leipzig will weg vom Premierenstatus

Doch wie geht es weiter mit Dok Leipzig nach der erfolgreichen Einführung der Frauenquote, die bei 40:60 angelegt war und weit übertroffen wurde? Festivaldirektorin Leena Pasanen möchte Schluss machen mit dem Premierenstatus: „Wir brauchen frische Filme, die die Vielfalt des Dokumentarfilms zeigen“. Ein mutiger Schritt, der sich bezahlt machen könnte.

Spannend ist in diesem Jahr zweifelsohne der Landesschwerpunkt Litauen. Das baltische Land feiert 2018 den 100. Jahrestag seiner Gründung. Bis zum 4. November werden insgesamt 306 Filme aus 50 Ländern gezeigt sowie 22 Preise vergeben.

Informationen zum Festival unter: www.dok-leipzig.de

(mz)