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Design Design: Ampelmann und Ampelfrau tauschen ihre Markenrechte

15.06.2005, 17:22
Noch im alten DDR-Design, mit Hut und laufend, zeigt dieses grüne Ampelmännchen an einer Berliner Kreuzung «Freie Straßenüberquerung für Fußgänger» an. (Foto: dpa)
Noch im alten DDR-Design, mit Hut und laufend, zeigt dieses grüne Ampelmännchen an einer Berliner Kreuzung «Freie Straßenüberquerung für Fußgänger» an. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - «Geld wird keines fließen», sagte Roßberg der dpa. «Die Einigungerfolgt über einen Tausch der Rechte an dem Ampelmann und der neuerenAmpelfrau», ergänzte Heckhausen. Beide zeigten sich erleichtert. «Einlangwieriger Streit hätte der Figur geschadet», sagen beide. DieKosten für den Prozess wollen sich die Unternehmer teilen.

Dem zuständigen Landgericht Leipzig liegen nach Angaben vonRichter Gerulf Mende noch keine Unterlagen zu dem Vergleich vor. DieDetails der Einigung zu den Rechten an dem begehrten Souvenir- undDesignartikel sollen in den kommenden Wochen fixiert werden, teiltendie Geschäftsleute mit.

Im Wesentlichen haben sich der Berliner und der Sachse daraufverständigt, dass Heckhausen den Ampelmann mit seiner Ampelmann GmbHnahezu komplett vermarkten darf. Roßberg hat dafür mehr Rechte an derjüngeren Ampelfrau erhalten. Damit kann seine ZwickauerVerkehrstechnik Roßberg GmbH jetzt auch Spielwaren und Sportartikelmit der Figur verkaufen. Nicht angetastet werden sollen zudem seineRechte an einem Schnaps mit dem Ampelmann-Logo.

Mit dieser Lösung befolgen die Unternehmer im Wesentlichen einenVorschlag des Gerichts. Bereits in der mündlichen Verhandlung vor guteiner Woche hatten die Streitenden angekündigt, bis zum 15. Juli nacheiner Lösung zu suchen. «Für mich ist es wichtig, dass einevernünftige Lösung für die Zukunft gefunden wurde», sagte Roßberg,der zu DDR-Zeiten alleiniger Hersteller der Ampeln war. Später hatteer begonnen, die Kultfigur beispielsweise auf Kaffeetassen zuvermarkten. Zwischenzeitlich vermarktet er auch eine Ampelfrau.

Heckhausen, gebürtiger Tübinger, hat seine Zuneigung zu dem Ost-Ampelmann Mitte der 1990er Jahre entdeckt. Als die Symbolfigur nachder Wende dem schlankeren West-Symbol Platz machen sollte, setzte ersich für sie ein. Mit einer Lampe aus dem Originalglas begann er mitder Vermarktung. Inzwischen reicht die Produktpalette vomSchlüsselanhänger bis hin zu Badelatschen. Aus dem Ein-Mann-Betriebist ein Unternehmen mit einem Umsatz von zwei Millionen Eurogeworden. Die Basis dafür bildet ein Vertrag über die Nutzungsrechtemit dem Erfinder der Kultfigur, Karl Peglau (78).