Comics Comics: Asterix-Zeichner Uderzo wird 80 Jahre alt

Paris/dpa. - «So lange ich noch kein Bein im Grab habe, mache ich weiter. Asterix undObelix sind Teil meines Lebens. Es sind meine Kinder, die mich zudemgut ernähren», sagte der erfolgreichste lebende Comic-Zeichner derdpa. Uderzo, der an diesem Mittwoch (25. April) 80 Jahre alt wird,hat bereits die nächste Idee für ein neues Album im Kopf.
«Die Arbeit macht mir Spaß und so lange meine Geschichten auchden Lesern Freude bereiten, zeichne und texte ich weiter», meinte derim französischen Fismes geborene Sohn eines italienischenGeigenbauers. Entstanden ist die Idee des drolligen Gallier-Duos imAugust 1959, in einem Bistro in Paris. Zusammen mit seinem Freund undComic-Autor René Goscinny brachten sie in nur 15 Minuten die zuNationalhelden gewordenen Comic-Figuren zu Papier. «Wenn wir unserenErfolg geahnt hätten, hätten wir uns vielleicht etwas mehr Zeitgelassen», erzählte Uderzo.
Die Schmunzelabenteuer der Sippe um Asterix haben die beidenComic-Autoren zu Millionären gemacht. Weit mehr als 320 MillionenExemplare sind bis heute verkauft worden; der gallische Witz ist inrund 100 Sprachen und Dialekten übersetzt worden. Bis 1977, dem Jahrin dem Goscinny starb, veröffentlichte das rastlose Duo 22 Alben. AlsZeichner und Texter setzte Uderzo das einträgige Gallier-Unternehmenfort - jedoch in einem langsameren Rhythmus.
«Natürlich fällt mir das Zeichnen leichter als das Texten.Immerhin greife ich schon seit 62 Jahren zum Bleistift», sagteUderzo, der sich aber auch bewusst Zeit nimmt für seine Alben. «Ichwill ja auch noch leben. Aber heute spielt das Alter natürlich aucheine Rolle. Ich schone mich, denn ich habe nicht mehr dieselbe Kraftwie früher.»
Comiczeichner zu werden war schon als Kind sein Traum. «Ich warfasziniert von Mickey Maus und Donald Duck. In meinen Tagträumen sahich mich im Disney-Studio neben Mickey sitzen.» Heute ist er jedochfroh, nicht in den amerikanischen Studios gelandet zu sein. «Ichliebe meine Unabhängigkeit - so wie Asterix.» Seine Farbenblindheitwar nie ein Handicap gewesen. Schon als Junge habe er gelernt, damitumzugehen - und zwar auf ganz simple Art und Weise. «Ich habe mireinfach meine Stifte markiert. Doch ich koloriere schon seit langemnicht mehr selber.»
Ob er sich mit einer der beiden Figuren identifiziert? Nichtwirklich. «Die Presse schrieb mir immer den dicken Obelix zu, auchfrüher schon, als ich noch schlank und rank war. Warum, weiß ichwirklich nicht.» Woher er die Ideen für die ständig neuen Abenteuerndes kleinen Asterix und seines Hinkelstein tragenden Freundes nimmt,ist ihm selber rätselhaft. «Das ist wohl die Alchimie des Gehirns.Denn einen Zaubertrank dafür habe auch ich noch nicht erfunden.»