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Giebichenstein  Burg Giebichenstein in Halle: Buch von Renate Luckner-Bien

Von Andreas Montag 22.11.2016, 20:13

Halle (Saale) - Die Geschichte vom tolldreisten Grafen Ludwig von Schauenburg, genannt Ludwig der Springer, darf natürlich nicht fehlen, ist vom Giebichenstein die Rede. Auch Renate Luckner-Bien, deren Buch „Da steht eine Burg überm Tale“ jetzt im halleschen Hasenverlag erschienen ist und am Samstag öffentlich vorgestellt werden wird, kommt nicht um die Schauermär herum, derzufolge Ludwig einst wie der Urahne Batmans von den Mauern der Burg gesprungen und auf die Saale gesegelt sein soll.

Aber die Autorin macht kurzen Prozess mit der hübschen Story vom fliegenden Landgrafen: „Alles in allem ist es höchst unwahrscheinlich, dass Ludwig jemals auf Burg Giebichenstein war“, schreibt sie bündig. Der Sage wird das keinen Abbruch tun, die ist zu schön, um nicht weitererzählt zu werden.

Derlei hatte Renate Luckner-Bien, die Kunsthistorikerin ist und der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein über viele Jahre eng verbunden, auch nicht im Sinn. Vielmehr hat sie in der Reihe „Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte“ des Hasenverlags ein kenntnisreiches, vergnüglich zu lesendes Bändchen über die mehr als 1 000-jährige Geschichte der Burg vorgelegt - auf ganzen 90 Seiten, versehen mit schönen, teils selten gezeigten historischen Ansichten.

Viele Informationen über die Geschichte der Burg Giebichenstein in Halle

Zudem gibt es eine Menge an Informationen etwa über den Generalleutnant Rudolf von Bagenski, der 1906 die Unterburg des Giebichenstein und das frühere Domänenvorwerk Seeben vom Staat Preußen erworben hat. Bagenski ist nicht so spektakulär wie Ludwig der Springer - aber über seinen Schatten gesprungen ist er immerhin wirklich: 1913 öffnete er die Unterburg für Besucher.

Die Buchpremiere findet am Samstag um 15 Uhr im Lesesaal des Stadtarchivs Halle, Rathausstraße1, statt.

(mz)