Kommentar zur Absage der Buchmesse: Buchmesse Leipzig 2020: Kommentar zur Absage wegen Coronavirus - Traurig aber ohne Alternative

Halle (Saale) - Es war nur eine Frage der Zeit, wie lange der tapfer-trotzige Ruf „Die Messe findet statt!“ vom vergangenen Sonntag Bestand haben könnte. Denn dass man die Buchmesse in Leipzig würde absagen müssen, dürfte jedem klar gewesen sein. Auch wenn die Messeleitung noch hoffte.

Wer das fröhliche Gedränge von Zigtausenden einmal erlebt hat, die sich durch die gläsernen Hallen am Rande von Leipzig schieben, wird wissen: Idealere Bedingungen, um ein Virus an unübersehbar viele Menschen weiterzureichen, gibt es kaum.

Also ist es nicht mehr als ein Akt vorsorgender Vernunft, dass man seitens der Stadt die Messe für dieses Mal abgeblasen hat. Eine Maßnahme im Sinne der Menschen und nicht gegen ihre Interessen. Denkt man allein an die zahllosen Schulkinder, die jährlich mit Bussen und Bahnen zur Buchmesse gepilgert sind, wird einem klar, wie hochgradig unverantwortlich jede andere Entscheidung gewesen wäre.

Traurig bleibt es natürlich doch, keine Frage. Nicht nur den Verlegern wird das Herz bluten. Sie haben viel Kraft in die Vorbereitung gesteckt, durch entgangene Kontakte werden sie Einnahmen einbüßen. Aber keiner, der das Lesen liebt, verliert Bücher und Autoren aus dem Auge. Und in einem Jahr sehen wir uns wieder. Hoffentlich gesund. (mz)

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