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Neues Buch Hanns-Josef Ortheils Roman „Schwebebahnen“

Ein stiller Junge, ein Klavier und eine ungewöhnliche Freundschaft: In „Schwebebahnen“ erzählt Hanns-Josef Ortheil von Kindheit und Befreiung aus einem familiären Trauma - autobiografisch inspiriert.

Von dpa 23.12.2025, 09:30
Ein stiller Junge, ein Klavier und eine ungewöhnliche Freundschaft: In „Schwebebahnen“ erzählt Hanns-Josef Ortheil behutsam von Kindheit, Begabung und Befreiung aus familiärem Trauma. (Archivbild)
Ein stiller Junge, ein Klavier und eine ungewöhnliche Freundschaft: In „Schwebebahnen“ erzählt Hanns-Josef Ortheil behutsam von Kindheit, Begabung und Befreiung aus familiärem Trauma. (Archivbild) Andreas Arnold/dpa

Stuttgart - Der kleine Josef ist ein seltsames Kind. Er spielt nicht gerne mit den anderen Jungs Fußball, sondern setzt sich lieber stundenlang ans Klavier. Statt zu sprechen, schreibt er für sich Geschichten auf. Nach dem Umzug seiner Familie von Köln nach Wuppertal bleibt Josef durch seine introvertierte Art und seine außergewöhnlichen Begabungen ein Einzelgänger.

Doch dann trifft er Mücke, die Tochter eines benachbarten Gemüsehändlers, deren sizilianische Familie so ganz anders ist als seine steifen Eltern. Zwischen den beiden Kindern entsteht eine innige Freundschaft und Josef entdeckt, dass auch seine kleine Freundin ein bedrückendes Geheimnis hütet.

Hanns-Josef Ortheils aktueller Roman „Schwebebahnen“ ist wie schon andere seiner Bücher eng an die eigene Biografie angelehnt. Seine Kindheit wurde durch den Tod von vier Brüdern und dem Verstummen seiner Mutter überschattet, erst spät fand er zur Sprache. Die Wuppertaler Episode ist nun ein weiterer Schritt der Befreiung aus diesem Familientrauma.

„Schwebebahnen“ ist ein leiser, behutsamer Roman über das komplizierte Schicksal eines hochbegabten Jungen, der am liebsten so wie alle anderen Kinder wäre. Es ist ein Roman über kindliche Verbundenheit und zarte Freundschaft. Und ganz nebenbei vermittelt Ortheil auch noch ein stimmiges Bild einer prosperierenden und dennoch versehrten Nachkriegsgesellschaft.