1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Blake Edwards: Blake Edwards: «Der rosarote Panther» ist unvergessen

Blake Edwards Blake Edwards: «Der rosarote Panther» ist unvergessen

Von Robert Jablon und Benjamin Wünsch 16.12.2010, 18:20
Peter Sellers als Inspektor Jacques Clouseau in «Der rosarote Panther» von 1963, Regie: Blake Edwards. Kultstatus bekamen die Filme auch durch die von Henry Mancini komponierte Musik und den Trickfilm-Vorspann, der Vorbild für die spätere Serie war. (FOTO: MZ-ARCHIV)
Peter Sellers als Inspektor Jacques Clouseau in «Der rosarote Panther» von 1963, Regie: Blake Edwards. Kultstatus bekamen die Filme auch durch die von Henry Mancini komponierte Musik und den Trickfilm-Vorspann, der Vorbild für die spätere Serie war. (FOTO: MZ-ARCHIV) Tele 5

Los Angeles/dapd. - Der amerikanische Regisseur Blake Edwards ist im Alter von 88 Jahren im Süden Kaliforniens gestorben. Sein Presseagent Gene Schwam teilte am Donnerstag mit, dass der Macher von Filmklassikern wie «Frühstück bei Tiffany» und «Der rosarotePanther» am Mittwoch den Folgen einer Lungenentzündung erlegen sei. Seine Frau Julie Andrews und weitere Mitglieder der Familie seien in seiner letzen Stunde bei ihm in einer Klinik in Santa Monica gewesen.

Bis zuletzt war Edwards künstlerisch aktiv. Schwam zufolgearbeitete der Regisseur jüngst an der Realisierung zweierBroadway-Musicals. «Sein Herz war so groß wie sein Talent», sagte der Agent, der den Altmeister der Komödie seit 40 Jahren kannte. Wegen Knieproblemen sei der Regisseur seit fast zwei Jahren weitgehend an den Rollstuhl gebunden gewesen.

Im Jahr 2004 erhielt Edwards den Oscar für sein Lebenswerk. SeinRuhm verdankt sich nicht zuletzt der Akribie, mit der Edwards die Gesetze der Filmkomödie studierte und in seinen eigenen Arbeiten erfolgreich umsetzte. Der Sohn eines Hollywood-Produktionsleiters und Enkel eines Stummfilmmachers aus Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma bewunderte stets das legendäre Komiker-Paar Stan Laurel undOliver Hardy, denen er 1965 in dem Streifen «Das große Rennen um dieWelt» Reverenz erwies. Und Edwards gelang es auch, einen eigenenKomödien-Stil zu finden, der von Wortwitz, Slapstick und witzigem Chaos geprägt war.

All das war in den besten Streifen um den «Rosaroten Panther»integriert. Seit Ende der 60er-Jahre geriet der Regisseur inHollywood jedoch mit einigen kommerziellen Misserfolgen etwas ins Abseits. Privat hatte er hingegen in der 1969 geschlossenen Ehe mit Julie Andrews im zweiten Anlauf sein Glück gefunden.

Die britische Schauspielerin wirkte von da an in etlichen Filmenihres Mannes mit, auch in «Zehn - Die Traumfrau». Diese erotischeKomödie bescherte Edwards ein gefeiertes Comeback in Amerika. Schonim nächsten Film, «S.O.B. - Hollywoods letzter Heuler», nahm derRegisseur mit bitterer Satire die verlogene Scheinwelt derTraumfabrik ins Visier, eine Art persönliche Rache. Danach war eroffenbar frei für sein Meisterwerk, das Remake der berühmtenUfa-Komödie «Victor/Victoria» mit der darin virtuos agierenden undsingenden Ehefrau Andrews in einer Doppelrolle als Mann und Frau.

Um sein Erfolgsthema, nämlich die Krise des Mannes, drehteEdwards noch bis 1991 weitere sehenswerte und auch hintergründige Komödien wie zum Beispiel «Blind Date» mit Bruce Willis und Kim Basinger. In vier Jahrzehnten als Regisseur schuf er ein Werk, mit dem er als einer der ganz großen im Filmgeschäft in Erinnerung bleiben wird.