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Berliner Zeitung Berliner Zeitung: Journalisten mit Stasi-Vergangenheit arbeiten weiter

30.07.2008, 09:29

Berlin/dpa. - Thomas Leinkauf (Ressortleiter Seite 3 und Magazin) und derstellvertretende Ressortleiter Politik, Ingo Preißler, geben jedochihre Leitungsfunktionen auf. «Beide Journalisten setzen ihrenberuflichen Weg als Redakteure fort», berichtete die Zeitung amMittwoch auf ihrer Medienseite.

Bereits seit Ende März hatten die beiden Redakteure ihreFührungsaufgaben ruhen lassen, nachdem ihre inoffizielle Mitarbeitbei der DDR-Staatssicherheit bekanntgeworden war. Ein von derChefredaktion eingesetzter Ehrenrat hatte daraufhin die Fälleuntersucht. In einer ersten Stellungnahme hieß es, dass eineWeiterbeschäftigung möglich sei, weil beide Journalisten ihreVergangenheit aufgearbeitet hätten und nun demokratischen Grundsätzenfolgten. Ehrenrat und Chefredaktion hätten am Dienstag dieEntscheidung der beiden Journalisten zum Amtsverzicht begrüßt.

Im Ehrenrat sitzen unter anderem Theaterregisseur Thomas Langhoffund Rainer Eppelmann, Vorsitzender der Bundesstiftung zurAufarbeitung der SED-Diktatur. Mitte August werde das Gremium dieErgebnisse der freiwilligen Untersuchung der gesamten Redaktionsichten und diese in einem Abschlussbericht bewerten, heißt es in demBericht weiter.

Die «Berliner Zeitung» war zu DDR-Zeiten das Organ derStaatspartei SED für den Bezirk Ost-Berlin. Nach der Wende wurde dasBlatt von westdeutschen Verlagen übernommen. Seit 2005 gehört es zurMecom Group des Investors David Montgomery.