Berliner Schloss feiert Richtfest Berliner Schloss feiert Richtfest: Die Schloss-Baustelle in Bildern

Zwei Jahre hat es gedauert. Im Juni 2013 wurde der Grundstein für das neue Berliner Schloss gelegt – an diesem Freitag wird bereits das Richtfest gefeiert. Das bedeutet, dass der Rohbau fertiggestellt ist – nur an der Kuppel wird noch gearbeitet. „Wir liegen im Zeit- und Kostenplan“, sagt Bernhard Wolter, Sprecher der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum, die das Bauprojekt realisiert.
Außen werden im Erdgeschoss bereits die ersten rekonstruierten Fassadenelemente angebracht. Im Herbst dieses Jahres soll der Ausbau des neuen Schlosses, das den Namen Humboldt-Forum trägt, beginnen. Für Anfang 2018 ist die Fertigstellung geplant. Im Jahr 2019 soll das Humboldt-Forum eröffnet werden, sagt Wolter.
Das größte Problem während der Bauarbeiten sei der überraschende Fund von Kohle im Untergrund gewesen, berichtet der Stiftungssprecher. Dadurch musste die Baugrube stärker abgesichert werden. Das kostete mehr Geld, doch das Budget von insgesamt 590 Millionen Euro wurde nicht überschritten. Die Zusatzausgaben von 450.000 Euro wurden aus der Kasse für Unvorhergesehenes genommen. Den größten Teil für den Bau des Schlosses gibt der Bund mit 478 Millionen Euro. 32 Millionen Euro steuert das Land Berlin bei. 80 Millionen Euro für die Rekonstruktion der Barockfassaden will der Förderverein Berliner Schloss aus Spenden aufbringen.
80 Millionen Euro Spenden sammeln
Weitere Extras, wie die vollständige Rekonstruktion der Kuppel und der Innenportale schlagen mit rund 25 Millionen Euro zu Buche. Auch sie sollen über Spenden finanziert werden. Der Förderverein hat deswegen sein Ziel, 80 Millionen Euro an Spenden einzusammeln, vor Kurzem auf 105 Millionen Euro erhöht. Etwa die Hälfte davon habe man bereits gesammelt, sagt der Geschäftsführer des Fördervereins, Wilhelm von Boddien.
Das Humboldt-Forum entsteht nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella. An der Nord-West- und Südseite sollen die Barockfassaden nach historischem Vorbild rekonstruiert werden, ebenso die drei Barockfassaden des Schlüterhofs im Inneren des Bauwerks. Die Ost-Fassade des Gebäudes soll modern gestaltet werden.
Das Humboldt-Forum soll als Museum und Bühne für kulturelle Veranstaltungen dienen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will verschiedene Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst an den Schlossplatz verlagern. Die Humboldt-Universität möchte sich mit einem „Schaufenster der Wissenschaft“ zeigen. Das Land Berlin plant statt einer Nutzung durch die Zentral- und Landesbibliothek neuerdings eine Präsentation zur Geschichte der Stadt. Am kommenden Sonnabend und Sonntag können die Berliner die Baustelle besichtigen.