1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Berlin: Berlin: Am Fundament der Siegessäule bröckelt der Putz

Berlin Berlin: Am Fundament der Siegessäule bröckelt der Putz

24.03.2008, 15:45
Osterglocken blühen im März bei blauem Himmel an der Siegessäule in Berlin. Errichtet wurde sie 1873 auf dem Platz vor dem Reichstag, 1938 wurde sie auf den Großen Stern umgesetzt. Auf ihrer Spitze steht eine Bronzeskulptur der römischen Göttin Victoria. (Foto: dpa)
Osterglocken blühen im März bei blauem Himmel an der Siegessäule in Berlin. Errichtet wurde sie 1873 auf dem Platz vor dem Reichstag, 1938 wurde sie auf den Großen Stern umgesetzt. Auf ihrer Spitze steht eine Bronzeskulptur der römischen Göttin Victoria. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - , erklärte JoachimZeller, Baustadtrat von Berlin-Mitte. Ein Beginn derArbeiten Anfang 2009 sei deshalb kaum noch realistisch. Am Fundamentder Siegessäule bröckelt bereits der Putz.

«Die Finanzierung bleibt schwierig», sagte Zeller. Denn das LandBerlin müsste nach seinen jüngsten Berechnungen rund zwei MillionenEuro für eine Gesamtsanierung dazuschießen. Dieses Geld werdebenötigt, um unter anderem die Torhäuser und die Tunnelanlage zurenovieren, die zur Siegessäule führen, erläuterte Zeller. «Ohne dieSanierung der unmittelbaren Umgebung hat eine Restauration derSäule wenig Sinn.»

Bundesgelder gibt es laut Zeller nur für die reine Denkmal-Sanierung. Sie umfasse die Säule und die darauf stehende SiegesgöttinVictoria, von den Berlinern liebevoll «Goldelse» genannt. Allein daskostet nach Zellers Berechnungen rund 1,5 Millionen Euro. DerFördermittelantrag muss über die Wirtschaftssenatsverwaltung laufen.Darüber gab es kürzlich Gespräche.

Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat Zellerbisher noch keine Antwort auf seine Fördermittel-Anfrageerhalten. An die Stiftung Denkmalschutz, die Bauarbeiten überWerbung finanziert, mag er sich nicht wenden. «Eine Direktvergabewäre gar nicht möglich, wir müssten das ausschreiben.» Da Gerüste ander Siegessäule wegen einer kurzen Bauphase kaum lange stehenkönnten, sei Werbung dort auch wenig einträglich. «Bei dieser Summemüsste in der gesamten Stadt Werbung über mehrere Jahre gemachtwerden», schätzte Zeller.

Der Bezirk könne aus seinem Bauetat, der unter anderem für Schulenbestimmt sei, gar nichts zur Sanierung beitragen, betonte Zeller.«Wir sehen bei diesem Denkmal die Gesamtstadt in der Verantwortung.»Dass die Arbeiten Anfang des kommenden Jahres beginnen können, hälter inzwischen aber für «zu viel Optimismus».