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Bauhaus Bauhaus: Omar Akbar will kein Chef mehr sein

09.03.2009, 07:48

Dessau-Roßlau/dpa. - SeinNachfolger ist der Berliner Architekt Philipp Oswalt. Der 1948 inAfghanistan geborene Akbar, der seit rund 50 Jahren in Deutschlandlebt, ist nun als Professor an die Hochschule Anhalt nach Köthenzurückgekehrt - und erhält Anfragen für Projekte in aller Welt. Ineinem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht er überseine Pläne und die Zeit am Bauhaus.

Mit welchen Empfindungen blicken Sie auf die zehn Jahre am Bauhauszurück ?

«Ich bin stolz darauf, dass der neue Direktor sich vor der Pressenicht mehr retten kann. Die Institution ist national undinternational bekannter geworden - nicht nur als ein Museum, sondernauch als Ort der Lehre und Gestaltung. Ich bin dankbar, dass ich dieMöglichkeit hatte, dort ein Jahrzehnt lang Direktor zu sein. Es wareine interessante, aber auch herbe Zeit, weil Hinz und Kunz eine Ideehat. Man muss jonglieren zwischen 1000 Wünschen.»

Wie geht es nun bei Ihnen beruflich weiter. Gibt es zum BeispielArchitekturprojekte, an denen Sie beteiligt sind?

«Seit 1. Januar arbeite ich wieder an der Fachhochschule Anhalt. Dortwar ich ja 1993 auf die Professur für Architekturtheorie berufenworden. Während der Zeit am Bauhaus war ich davon beurlaubt. Zudemhabe ich eine Reihe weiterer interessanter Angebote, zum Beispiel ausdem Ruhrgebiet. Es wird 2010 Kulturhauptstadt - zusammen mitIstanbul. Da werde ich mit Sicherheit einiges machen und eineVerbindung zwischen den beiden Orten herstellen. Auch von derAmerican University Dubai und aus Äthiopien habe ich Anfragen. InDubai geht es um eine Veranstaltung "Stadt und Architektur", inÄthiopien um die Sanierung eines Stadtensembles.»

Das heißt, Sie werden sich künftig intensiv mit Städtebau undStadtgestaltung befassen?

«Ja, aber ich werde mit Sicherheit eines nicht mehr tun: In dieLeitung großer Projekte einsteigen. Ich will Beratungsaufgabenübernehmen, Ausstellungen und Konferenzen gestalten. Ich werde aufkeinen Fall mehr eine Institution leiten, ich will mit Verwaltungnichts mehr zu tun haben.»