Batman-Film «The Dark Knight Rises» auf DVD
Berlin/dpa. - Der Batman-Film «The Dark Knight Rises» wird wohl für immer von der Bluttat im US-Bundesstaat Colorado überschattet bleiben. Bei einem Amoklauf bei der Premiere in einem Kino in Aurora starben zwölf Menschen.
Erfolgreich wurde Christopher Nolans Vollendung der Batman-Trilogie dennoch: Weltweit spielte «The Dark Knight Rises» laut Boxoffice.com über eine Milliarde Dollar ein. Jetzt ist der Film auf DVD/Blu-ray erschienen - ein apokalyptisches Finale
Batman ist ein müder Superheld geworden: Verletzlich und zerrissen war Bruce Wayne, der als Waise aufgewachsene Milliardär, auch in den ersten beiden Teilen von Christopher Nolans Batman-Zyklus («Batman Begins» und «The Dark Knight»). In «The Dark Knight Rises» aber, mit dem der britisch-amerikanische Regisseur («Inception») die Trilogie nun beendet, kann sich Wayne alias Batman zunächst kaum auf den Beinen halten: keine Knorpel mehr in den Knien, acht Jahre lang hat er sich in seinem Anwesen versteckt.
Nolan erzählt uns von Batmans finalem Auftritt: Diesmal, so scheint es, ist Gotham City dem Untergang geweiht. Christian Bale ist erneut als Batman zu sehen, wieder mit dabei sind auch Morgan Freeman, Gary Oldman, Michael Caine.
«The Dark Knight Rises», für den in Pittsburgh, New York und L.A. genauso gedreht wurde wie in Indien, England und Schottland, beginnt mit einer atemberaubenden, toll inszenierten Flugzeugentführung. Schon lernen wir Bane (Tom Hardy) kennen und fürchten - den grausamen neuen Widersacher von Batman. Bane kontrolliert Gothams Unterwelt, die Abwasserkanäle dieser so sehr an New York erinnernden Metropole. Emotionen versteckt er hinter einer maulkorbartigen Maske. Mit einem Fusionsreaktor als Bombe droht er, Gotham in Schutt und Asche zu legen. Einhalt kann ihm nur einer bieten: der dunkle Ritter Batman. Der aber muss erst wieder zu Kräften kommen nach seiner langen Auszeit.
Bane ist ein grandioser Fiesling. Und eine Art Revolutionsführer: Die «Unterdrückten» möchte er befreien, Gotham City «den Menschen» zurückgeben. Hardy macht seine Sache gut, auch wenn ein Großteil seiner Mimik hinter der Maske versteckt bleibt. Den 2008 verstorbenen Heath Ledger, der im Vorgänger «The Dark Knight» als Joker so grandios aufspielte, kann Tom Hardy aber nicht ersetzen. Christian Bale hingegen ist erneut stark in der komplexen Doppelrolle Wayne/Batman. Anne Hathaway spielt Catwoman - 20 Jahre nach Michelle Pfeiffer in Tim Burtons «Batmans Rückkehr».
Eine starke Frau: Mutig und mit einer betörenden Mischung aus Selbstbewusstsein und Sex-Appeal wickelt sie sogar Batman um den Finger. «Glauben Sie, es kann so weitergehen? Ein Sturm zieht auf, Mr. Wayne», flüstert sie seinem Alter Ego, dem superreichen Bruce Wayne, mit teuflischem Lächeln ins Ohr. Schnell wird klar: Die Katzenfrau ist keineswegs das hübsche Anhängsel eines starken Mannes. Die Meisterdiebin entscheidet allein, auf wessen Seite sie sich schlägt und vor allem wem sie wann ihre Liebe schenkt - wie eine echte Katze eben.
«The Dark Knight Rises» ist mit über 160 Minuten Filmlänge noch länger als seine Vorläufer. Langweilig wird es nie, eine halbe Stunde weniger hätte es aber auch getan. Nolan indes belohnt einen immer wieder mit spektakulären, teils markerschütternden Sequenzen: Etwa, wenn sich mitten in einem Football-Stadion während eines Spiels plötzlich die Erde auftut. Erst gibt mit lieblicher Stimme ein Knabe die amerikanische Hymne zum Besten, Sekunden später ist das ganze Stadion mit Angst erfüllt. Mit Momenten wie diesen unterstreicht Nolan (Jahrgang 1970), dass man ihn zu Recht zu den besten zeitgenössischen Regisseuren zählt.