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Ausstellung Ausstellung: Germanisches Fürstengrab von Gommern in Magdeburg

01.04.2004, 11:35

Magdeburg/ddp. - Eine Sonderausstellung zum germanischen Fürstengrab von Gommern ist am Donnerstag im Kulturhistorischen Museum Magdeburg eröffnet worden. Bis zum 27. Juni wird der 1700 Jahre alte archäologische Fund damit nach Präsentationen in Berlin, Bonn und Kopenhagen erstmals wieder in Sachsen-Anhalt gezeigt. Es gilt als eines der besterhalten Gräber Germaniens aus der Römischen Kaiserzeit. 1990 hatten ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger die Anlage entdeckt, wie Museumsdirektor Matthias Puhle sagte. Zehn Jahre dauerten danach die wissenschaftlichen Forschungen und die Konservierungsarbeiten an den mehr als 200 Einzelstücken. Deshalb war das Grab mit seinen reichen Beigaben erst im Herbst 2000 erstmals in Halle der Öffentlichkeit gezeigt worden.

Zur Magdeburg Präsentation gehört eine Rekonstruktion der ursprünglichen Grabkammer, die im Laufe der Jahrhunderte durch den Druck der schweren Decksteine zerstört wurde. Allein für deren Bau und für andere Teile der Beigaben fanden rund ein Dutzend Holzarten Verwendung, erläuterte Matthias Becker vom Landesamt für Archäologie. Ein Prunkschild, zwei Fibeln und ein Fingerring aus Gold sowie Gefäße aus Silber, Bronze und Glas beweisen die hohe Stellung des Kriegers in seiner Zeit. Das Grab des Fürsten von Gommern zählt zu den seltenen Beispielen einer Körperbestattung im dritten Jahrhundert. Damals dominierten im mitteldeutschen Raum Brandbestattungen.

Die Magdeburger Ausstellung auf 370 Quadratmetern wird von einem umfangreichen Begleitprogramm mit Führungen und Vorträgen ergänzt. In ihr werden auch zahlreiche Fundstücke aus germanischer Zeit vorgestellt, die in der Region um Magdeburg bei Grabungen ans Tageslicht kamen.