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August Diehl: Oscar-Nacht im Fieberwahn

25.02.2008, 17:23

Berlin/dpa. - Mit den Worten «Das ist unglaublich» reagierte der Berliner Schauspieler August Diehl auf die Nachricht der Oscar-Verleihung für den Film «Die Fälscher» von Stefan Ruzowitzky, in dem er eine Hauptrolle spielt.

Die Live-Übertragung im Fernsehen habe er wegen Krankheit «im Fieberwahn verschlafen, in der Zeit gab es 20 Anrufe in Abwesenheit für mich, die ich verpennt habe», wie Diehl der dpa sagte.

«Schon die Nominierung war eine Überraschung, wozu ich schon drei Tage brauchte, um das zu realisieren.» Natürlich sei er traurig, dass er bei der Oscar-Verleihung nicht dabei sein konnte. «Zum ersten Mal in einem Oscar-Film, das ist schon ein neues Gefühl für einen Schauspieler wie mich. Ich muss sehen, was das für mich persönlich bedeutet. Zunächst einmal freue ich mich für das ganze Team über die Auszeichnung.»

«Ich freue mich vor allem für Stefan, der ja ganz unterschiedliche Filme macht und immer ein Risiko eingeht, wie schon bei "Anatomie".» Der Film «Die Fälscher» hätte auch ein besseres Zuschauerecho als bisher in Deutschland verdient. «Offenbar ist das wieder ein Film, den die Amerikaner besser verstehen als wir Deutschen selbst. Vielleicht ist das die Art der leichten Erzählweise bei einem schwierigen Thema. Der Film "Der Untergang" zum Beispiel, der bei uns ja manchmal fast zu Hasstiraden führt, gilt im Ausland als ein ganz wunderbarer Film. Wir haben eben ein kompliziertes Verhältnis zu unserer Vergangenheit, aber ich verteidige dieses Verhältnis auch.»

Diehl spielt im Frühjahr Theater bei den Festspielen Recklinghausen in Eugene O'Neills «Ein Mond für die Beladenen». «Ich komme vom Theater nicht los, das sind meine Wurzeln, ich brauche das auch jedes Jahr.» Er wartet auch noch, was aus seinem in Kolumbien gedrehten Film «Dr. Aleman» von dem jungen Regisseur Tom Schreiber wird. Bekannt wurde Diehl mit dem Film «23» von Hans-Christian Schmid (1998) und in dem Streifen «Was nützt die Liebe in Gedanken» von 2004 an der Seite von Daniel Brühl und Anna Maria Mühe.