Annegret Hahn Annegret Hahn: Eine Ära ist zu Ende

Halle (Saale)/Mz/amo. - Die Mitteilung aus der halleschen Bühnen liest sich nüchtern, dabei markiert sie das Ende einer Ära: "Im Zusammenhang mit der Schließung der Spielstätte des Thalia Theaters und dem Umzug des Thalia-Ensembles auf die Kulturinsel haben sich der Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle und die Intendantin des Thalia Theaters Halle, Annegret Hahn, im gegenseitigen Einvernehmen darauf geeinigt, dass Annegret Hahn mit sofortiger Wirkung bis zum Ende ihres Vertragsverhältnisses am 31. Juli 2014 von der Arbeit freigestellt wird." Der Aufsichtsrat der GmbH habe gestern dieser Einigung zugestimmt. Damit ist ein Schlusspunkt hinter die Abwicklung des Thalia-Theaters als eigenständige Spielstätte, aber auch hinter ein nicht immer spannungsfreies Verhältnis der Bühnen Halle und der Thalia-Intendantin gesetzt.
Annegret Hahn, Jahrgang 1951, die das hallesche Kinder- und Jugendtheater seit 2001 geleitet hat, setzte sich für die Eigenständigkeit ihres Hauses ein und erwarb sich mit künstlerischen wie soziokulturellen Projekten großes Ansehen in der Stadt Halle und darüber hinaus. So richtete sie in einer leerstehenden Halle-Neustädter Hochhaus-Scheibe ein temporäres Hotel ein, die wiederkehrende Kinderstadt auf der Peißnitz ist ein großer Erfolg geworden.
Als im Jahr 2010 die Schließung des Thalia-Theaters ins Gespräch kam, konnte diese später zunächst durch die Bereitschaft aller Mitarbeiter der Bühnen GmbH, Einkommensverluste hinzunehmen, abgewendet werden. In diesem Jahr wurde das Aus des traditionsreichen Hauses aus Kostengründen dennoch beschlossen.
Die Leitung des Thalia ist dem Chef des Neuen Theaters, Matthias Brenner, übertragen worden. Er soll der Mitteilung zufolge die künstlerische Verantwortung in enger Zusammenarbeit insbesondere mit dem Leiter des Puppentheaters, Christoph Werner, wahrnehmen. Das Thalia-Ensemble wird als eigenständige Sparte der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle erhalten.