Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Stadtaffe grüßt Leipzig in Pouch
BITTERFELD/MZ. - , Sprechchöre sind zu hören: Peter, Peter. Um 0.20 Uhr ist es dann soweit, ein großer Affenkopf mit stechenden grünen Augen blickt von der Leinwand ins Publikum und Peter Fox betritt mit seiner riesigen Band die Bühne. "Egal wo du wohnst, wir kommen, um dich zu holen. Die Affen steigen auf den Thron", ertönt als erstes zu einem schweren Bass. Das ist wohl als Ansage für den Abend zu verstehen. Dann wird sofort weiter Tempo gemacht, mit "Lok auf zwei Beinen" und "Der letzte Tag" folgen zwei schnelle Stücke, die das Publikum sofort in den Bann ziehen.
Es wird getanzt und gegroovt. Daran kann auch der bald wieder einsetzende Regen nichts ändern. Der "Stadtaffe" ist dran, anschließend singt beinahe das gesamte Publikum mit, wenn Peter Fox seinen Traum, in Würde und vor allem in Ruhe zu altern, offenbart. "Sind wir hier am See?", fragt er ins Publikum, beginnt den aktuellen Hit "Haus am See" und malt eine Idylle mit zwanzigfachen Vaterfreuden. Peter Fox heißt mit bürgerlichem Namen Pierre Baigorry und lebt in Berlin. Der 37-Jährige wurde als eine von drei Stimmen bei der Berliner Band Seeed bekannt. Zum Sping-Break präsentiert er sich mit seinem Soloprogramm. Die CD "Stadtaffe" hat Fox Mitte vergangenen Jahres veröffentlicht, seitdem ist das Werk Dauergast auf den vorderen Rängen der Charts. Wie nah der Künstler auch solo seiner eigentlichen Band ist, zeigt sich am nahtlosen Einpassen einiger Seeed-Hits in das Programm.
Anleihen bei Seeed
"Wir spielen ein Stück von einer großartigen Band aus Berlin mit drei e im Namen", kündigt Fox die Titel jeweils an. Sein eigenes Repertoire sei mit zwölf Stücken von der Platte noch etwas zu kurz für den Abend, erklärt der Sänger halb entschuldigend. Anders als bei den Aufnahmen für die CD hat Fox nicht das Babelsberger Filmorchester im Rücken. Aber mit diversen Bläsern, Backgroundchor, Keyboards, Gitarre und einem satten Bass plus Schlagzeug ergibt das einen breiten Sound. Besonderer Höhepunkt - nicht nur akustisch - sind die fünf Trommler von "Cold Steel", einer "Marching Band" aus den USA. Die in gleichfarbigen Anzügen am vorderen Bühnenrand stehenden Musiker liefern zum richtigen Takt auch synchrone Kunststücke mit ihren Drums-Sticks.
Fox gibt während der ganzen Show den gut gelaunten Entertainer und hat sein Publikum jederzeit im Griff. Die Techno-Beats von den anderen Bühnen stören seinen Auftritt zwar etwas, aber man werde dagegen ansoften, meint Fox ironisch. Dass er sein Publikum von der ersten Begrüßung bis zum Gute Nacht konsequent als Leipziger betitelt, tut der Stimmung keinen Abbruch. Es sind ja schließlich auch viele Leipziger da.