Absonderliche Gestalten in «Teuflisches Genie»
Berlin/dpa. - Ein an stimmlicher Vielfalt überbordendes Ein-Mann- Hörspiel macht Stefan Kaminski vom Deutschen Theater Berlin aus der Fantasy-Geschichte «Teuflisches Genie».
Für jede der abstrus liebenswürdigen bis erschreckend gemeinen Figuren aus dem Roman der Australierin Catherine Jinks erschafft er einen ganz eigenen Kosmos. Held der Story ist Cadel, der sich schon als Siebenjähriger in Computernetzwerke hackt und so wenig später ganze Städte lahmlegen kann. Seine viel beschäftigten Adoptiveltern wissen nicht, wohin mit dem seltsamen Wunderknaben. Da kommt das Angebot des Chefs des Axis- Instituts ganz recht, den Jungen in die Elite-Schule aufzunehmen. Dort werden allerdings eher die schwarzen Künste gelehrt - Spionage, Sabotage, Guerilla-Taktik und Giftmord stehen auf dem Lehrplan der dubiosen Anstalt.
Kaminski stürzt sich mit Verve in das Getümmel dieser wilden, witzigen Geschichte mit ihren absonderlichen Gestalten - er seufzt und röchelt, stöhnt und kichert, fiept und ächzt, grunzt und näselt, flüstert und kreischt wie es schöner nicht sein könnte.
Catherine Jinks
Teuflisches Genie
Argon Verlag, Berlin
459 Min., Euro 19,95
ISBN 978-3-86610-546-1