9. September 9. September: Tag des offenen Denkmals

Halle (Saale)/MZ. - Mehr als 7 500 historische Gebäude, archäologische Stätten, Gärten und Parks öffnen am Sonntag bundesweit von 10 bis 18 Uhr ihre Pforten. Reichlich 500 Objekte kann man am Tag des offenen Denkmals in Sachsen-Anhalt besichtigen. Spitzenreiter ist dabei der Harzkreis. Zwischen Halberstadt und Ballenstedt öffnen sich mehr als 170 Türen und gestatten Blicke ins oft geheimnisvolle Innere. Rund hundert Kirchen laden in Sachsen-Anhalt nicht nur zu Besichtigungen, sondern oft auch zu Konzerten, Vorträgen und Festen ein. Mehr als die Hälfte aller Veranstaltungen widmet sich in diesem Jahr dem Thema Holz.
Seine Verwendung als Fachwerk, Kirchenausstattung, Innenausbau oder Gebrauchsgegenstand ist äußerst vielfältig, und so wird es auch dieses Mal eine Menge Überraschendes zu entdecken geben.
Zum Beispiel in Halle: Für die Erkundung des historischen Ensembles der Franckeschen Stiftungen sollte man sich Zeit nehmen. Gleich um 10 Uhr (und nochmals um 14 Uhr) beginnt eine Führung durch das Historische Waisenhaus und den Lindenhof mit seinen attraktiven Fachwerkzeilen. Es folgt mit der Kunst- und Naturalienkammer die älteste vollständig erhaltene barocke Wunderkammer Europas. Nicht weniger sehenswert ist die barocke Kulissenbibliothek. Um 15 Uhr öffnet sich am Franckeplatz die historische Bohlenstube des einstigen Glauchschen Gasthofes „Zum Raubschiff“. Zu sehen gibt es hier auch einen Film über die jüngst abgeschlossene Sanierung des Gebäudes. Einen einzigartigen Einblick in das Glauchaer Leben vor 300 Jahren erhält man beim Besuch des Innenhofes, wo einst die Pferde der Reisenden abgeschirrt wurden.
Im einstigen Brau- und Backhaus der Stiftungen wird der Ofen aus dem 18. Jahrhundert angeheizt. Den ganzen Tag über gibt es frisches Brot und Zuckerkuchen. Gut gestärkt lässt sich das Innere des alten Gemäuers erkunden. Ab 15 Uhr sind Familien eingeladen, selbst zu backen oder bei Ausgrabungen archäologisches Geschick zu zeigen.
Drei thematische Führungen bietet die Stiftung Moritzburg Halle am Denkmaltag an. So wird um 11 Uhr bei einem Rundgang durch die Gotischen Gewölbe mittelalterliche, sakrale Holzschnitzkunst aus dem halleschen Umland vorgestellt. „Gold, Silber und zermalene Steine“ lautet das Thema der zweiten Veranstaltung um 14 Uhr. Gemälde-Restaurator Albrecht Pohlmann erklärt die Technologie und Konservierung gotischer Schnitzplastiken. Wandmalereien und Kunsttischlerarbeiten in den Zimmern des Talamtes stehen um 16 Uhr im Mittelpunkt.
Nicht entgehen lassen sollte man sich den Gesundbrunnen (Kantstraße). Nach seiner Sanierung zeigt sich das Brunnenhaus über der 1310 erstmals erwähnten Heilquelle als wahres Kleinod. Den ganzen Tag über gibt es hier Blas-, Klavier-, Jazz- und Chormusik.
Völlig andere Eindrücke gewinnt, wer sich dem Rundgang der Agentur Stattreisen anschließt. Er startet um 14 Uhr am Händeldenkmal auf dem Marktplatz und führt zu vom Abriss bedrohten Häusern in der Innenstadt. Und die haben so manche spannende Geschichte erlebt.spoAlle Einrichtungen unter: www.
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