Styropor-Verordnung Styropor-Verordnung: Hunderte Baustellen stillgelegt - Dachdecker-Jobs bedroht

Köln - Die Einstufung von Styropor als gefährlicher Abfall verurteilt derzeit bundesweit tausende Dachdecker zur Untätigkeit. Bundesweit sind mehrere hundert Baustellen deswegen stillgelegt, teilte der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) am Dienstag mit. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. „Erste Betriebe melden, dass sie Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen müssen, wenn es nicht bald eine Lösung gibt“, sagte Dachdeckerpräsident Ulrich Marx.
Gefährliches HBCD
Der Grund: Seit 1. Oktober darf Styropor, das das gesundheitsschädliche Brandschutzmittel HBCD enthält, nicht mehr mit sonstigem Bauschutt zusammen entsorgt werden. Stattdessen müssen die alten Dämmplatten separat verbrannt werden, der Großteil der Müllverbrennungsanlagen hat aber gar keine Zulassung für die Verbrennung von HBCD.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) wies in Berlin die Verantwortung von sich: „Diese Notlage ist durch den Bundesrat veranlasst“, sagte sie in Berlin. Der habe „gegen unsere Empfehlung“ gehandelt. (dpa)