Porsche stoppt Cayenne-Verkauf in Nordamerika: Porsche stoppt Cayenne-Verkauf in Nordamerika: Hat Verkaufsstopp Auswirkungen auf Standort Leipzig?

Leipzig - Nach den neuen Vorwürfen in der Abgas-Affäre von VW stoppt die Tochter Porsche den Verkauf des Geländewagens Cayenne mit Dieselmotor in den USA. Das könnte auch Auswirkungen auf den Standort Leipzig haben. Dort wird der Cayenne produziert. Auf Anfrage teilte Porsche-Sprecherin Julia Pirlich am Mittwoch mit, dass "die Produktion am Standort Leipzig aktuell nicht betroffen ist." Im Moment sei man in der Prüf- und Planphase, so Pirlich.

Der Porsche Cayenne wird seit 2002 in Leipzig gebaut. Die Karosserie wird im slowakischen Bratislava gefertigt, dann nach Leipzig geschickt und dort montiert. Porsche plant die Produktion des SUV ab 2017 komplett in die Slowakei zu verlegen. Im Jahr 2014 produzierte der Autobauer 66.005 Stück der Cayenne-Reihe. Das waren knapp 15.000 weniger als im Vorjahr.

Der Verkaufsstopp in Nordamerika sei laut Firmenangaben eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wie die Konzernmutter VW hat Porsche die kürzlich von der US-Umweltbehörde EPA genannten Manipulationen auch größerer Diesel-Aggregate bislang nicht eingeräumt. Der Sprecher wies darauf hin, dass man die Vorwürfe noch prüfe und mit der EPA kooperiere.

Seit kurzem ermittelt die US-Behörde auch gegen den Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauer, der bislang unberührt von der Abgasaffäre war. Die Untersuchung hatte sich zunächst auf kleinere Motoren bezogen, die Porsche gar nicht nutzt. Inzwischen hat die EPA aber auch größere Antriebe im Visier.

Porsche hat seit dem Jahresbeginn in den USA gut 12.000 Cayennes ausgeliefert, rund 3.000 davon hatten einen Dieselmotor. Die beanstandeten Motoren selbst sind zwar kein Porsche-Fabrikat, sie stammen von Audi. Für Haftungsfragen ist dies aber nachrangig.

Inklusive anderer Modelle gingen nach Firmenangaben seit Anfang 2015 in den USA etwa 40.000 neue Porsche-Fahrzeuge an Kunden. Der Anteil von Diesel-Cayennes liegt damit bei 7,5 Prozent. (mz/dpa)