1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Mediengruppe: Mediengruppe: DuMont geht voller Zuversicht in die Zukunft

Mediengruppe Mediengruppe: DuMont geht voller Zuversicht in die Zukunft

Von Joachim Frank 12.01.2016, 18:20
Aufsichtsratschef Christian DuMont Schütte und Stellvertreterin Isabella Neven DuMont (3. u. 2. v. l.) mit den Vorständen Christoph Bauer (l.), Stefan Hütwohl und Otto Christian Lindemann (r.)
Aufsichtsratschef Christian DuMont Schütte und Stellvertreterin Isabella Neven DuMont (3. u. 2. v. l.) mit den Vorständen Christoph Bauer (l.), Stefan Hütwohl und Otto Christian Lindemann (r.) Wand Lizenz

Köln - Mit Lob des Aufsichtsrats und des Vorstands für die journalistische Arbeit des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist die DuMont Mediengruppe ins Jahr 2016 gestartet. Die Kölner Silvesternacht und ihre Nachwirkungen hätten erneut untermauert, „wie entscheidend es für unsere gewachsene Demokratie ist, Menschen zu informieren, sie aufzuklären, Vorgänge transparent zu machen, eine Meinung zu entwickeln und Haltung zu zeigen“, sagte der DuMont-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte auf dem Neujahrsempfang vor leitenden Mitarbeitern im Neven DuMont Haus. Die Journalisten der DuMont-Medien hätten auf die Ereignisse schnell und vorbildlich reagiert.

Unverblümte Attacken

Wie DuMont Schütte ermutigte auch der Vorstandsvorsitzende Christoph Bauer die Redaktionen, sich in ihrer Arbeit nicht beirren zu lassen. Journalisten würden auch in der hiesigen Region „offen und unverblümt“ attackiert, klagte er und verwies überdies auf Versuche, „unsere Arbeit durch den Begriff »Lügenpresse« zu diskreditieren“. Demgegenüber gelte es, weiter sorgfältig zu recherchieren und zu berichten. Mit dieser Arbeit sei der „Kölner Stadt-Anzeiger“ gerade in den vergangenen Tagen „deutlich und weit über Deutschland hinaus wahrgenommen worden“, sagte Bauer und fügte an die Redaktionen gewandt hinzu: „Bleiben Sie Vorbild!“

In der Rückschau auf 2015 markierten DuMont Schütte und Bauer den Tod von Verleger Alfred Neven DuMont am 30. Mai als entscheidenden Einschnitt. Noch einmal würdigten sie den Verstorbenen als großen, weitsichtigen Unternehmer und Publizisten. „Zusammen mit Isabella Neven DuMont, meiner Stellvertreterin im Aufsichtsratsvorsitz, und mir hat er noch kurz vor seinem Tod das Unternehmen so aufgestellt, dass wir heute voller Zuversicht in die Zukunft blicken können“, betonte DuMont Schütte. Seit kurzem agieren die Mitarbeiter der Verlagsstandorte Köln, Halle, Berlin und Hamburg unter der Dachmarke DuMont Mediengruppe. Diese sei „der gemeinsame Nenner all unserer Aktivitäten“ und stehe für Tradition und Moderne. „Dieser Name ist ein gut sichtbarer Teil einer gelebten Gruppenkultur.“ Auch in der Außenwirkung komme er bereits nach kurzer Zeit „wie selbstverständlich daher – so, als sei es nie anders gewesen“, sagte DuMont Schütte.

Jahr der Herausforderungen

2016 bezeichnete der Chef des Kontrollgremiums als Jahr mit vielen Herausforderungen. Der Erfolg am Markt sei die notwendige Voraussetzung für qualitativ hochwertigen Journalismus. „Wir müssen die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, konsequent einsetzen, um relevante Themen optimal erzählen und aufbereiten zu können.“ Wie Bauer erläuterte, wird sich die DuMont Mediengruppe nach erfolgreicher struktureller, organisatorischer und personeller Neuaufstellung – hier verwies er besonders auf das neue Führungsteam mit seinen Co-Vorständen Otto Christian Lindemann und Stefan Hütwohl – 2016 „wieder intensiv auf unsere Kunden und den Markt konzentrieren – und auf mögliche Zukäufe und Neuentwicklungen“.

Aufsichtsrats- und Vorstandschef beklagten erschwerte politische Rahmenbedingungen für den Erhalt einer vielfältigen und unabhängigen Medienlandschaft in Deutschland. Die operative Umsetzung der – im Grundsatz zu bejahenden – Mindestlohn-Regelung habe „deutlich aufgezeigt, wie wenig nah die Verantwortlichen den Bedingungen der Branche waren“, sagte DuMont Schütte. Er monierte auch, dass „große Player wie Google und Facebook“ in den Analysen der Kartellwächter nicht vorkämen. Dies müsse sich ändern. Das Unternehmen und der Verlegerverband stünden gern mit ihrer Kompetenz zur Verfügung, „wenn es darum geht, die Rahmenbedingungen für einen modernen Medienmarkt zu entwickeln“.

Bauer nannte das Jahresergebnis 2015, das trotz erheblicher Mehrkosten in der Zeitungszustellung fast auf Vorjahresniveau habe gehalten werden können, eine hervorragende Leistung. Die Zusatz-Belastungen durch den Mindestlohn lägen in Größenordnungen, die vielen Verlagen „das Genick brechen“ könnten, warnte er. Als Ziel gab er aus, „dass wir auch in Zukunft eines der bedeutendsten Medienunternehmen in Deutschland sind, das relevante Inhalte für eine vernetzte Gesellschaft macht“.