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Manipulationsskandal bei Volkswagen Manipulationsskandal bei Volkswagen: Martin Winterkorn bleibt VW-Chef - Minister Dobrindt will Aufklärung

22.09.2015, 15:08
VW-Chef Martin Winterkorn hat sich mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit gewandt.
VW-Chef Martin Winterkorn hat sich mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit gewandt. dpa Lizenz

Wolfsburg - Volkswagen -Chef Martin Winterkorn tritt wegen der Vorwürfe um Abgas-Manipulationen in den USA nicht zurück. Es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger, die ehrliche Arbeit von 600.000 Menschen unter Generalverdacht gerät, sagte Winterkorn in einem Video-Statement, das auf der Webseite des Konzerns veröffentlicht wurde. „Deshalb bitte ich um ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg.“

Derweil setzt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Untersuchungskommission ein. Die Kommission unter Leitung von Verkehrs-Staatssekretär Michael Odenwald werde noch diese Woche nach Wolfsburg reisen, sagte Dobrindt am Dienstag in Berlin. Sie soll nach seinen Worten untersuchen, „ob die betreffenden Fahrzeuge konform der deutschen und der europäischen Regeln gebaut und auch geprüft worden sind“. Dazu wollen die Experten Gespräche führen und Einblick in Unterlagen erbitten.

„Nicht auf alle Fragen Antworten“

Winterkorn bat am Dienstag öffentlich um Entschuldigung und versprach am Dienstagnachmittag Aufklärung und Wiedergutmachung. Er betonte: „Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Antworten auf alle Fragen.“ Er entschuldigte sich bei Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das „Fehlverhalten“.

Dobrindt sagte weiter, Volkswagen habe die Unterstützung aller Maßnahmen zugesagt. Es werde auch Gespräche mit der US-Umweltbehörde EPA und anderen deutschen Herstellern geben. In der Kommission sitzen Fachleute des Ministeriums und des Kraftfahrt-Bundesamtes. Ihre Arbeit wird den Angaben zufolge auch wissenschaftlich begleitet.

Die EPA wirft VW die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Dieselfahrzeugen vor, es drohen milliardenschwere Strafzahlungen. Die Wolfsburger haben das Fehlverhalten bereits eingeräumt und einen Verkaufsstopp für die betreffenden Modelle in den USA erlassen. (rtr, dpa)