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Förderungen Förderungen: Hartnäckigkeit zahlt sich aus

Von Jörg Wiebking 12.01.2007, 08:54

Frankfurt/Main/dpa. - Das ist allerdings nicht immer einfach: Die Kredite werden über Banken vergeben und die mauern manchmal bei der Förderung. Wer hartnäckig ist, kommt dennoch zum Ziel.

Frey blieb hartnäckig; am Ende setzte sie sich durch. Anderen Bauherren, die an KfW-Gelder wollen, rät sie nach diesen Erfahrungen, "unbedingt viel Zeit einzuplanen". "Wir wissen von vielen Verbrauchern, dass es oft länger dauert", bestätigt Christiane Kienitz von der Verbraucherzentrale Hessen. Denn die KfW vergibt Kredite nicht direkt, sondern nur über eine Sparkasse oder eine Bank. Damit ist für die meisten Kunden die Hausbank die erste Anlaufstelle. "Aber keine Bank ist wirklich scharf darauf, einen KfW-Kredit zu vermitteln, die wollen erst einmal eigene Produkte verkaufen", sagt Kienitz.

Doch es könne auch andere Ursachen haben, wenn es mit der Förderung nicht rund läuft: Manchmal seien Kreditsachbearbeiter über bestimmte Programme nicht informiert. "Das ist vor allem bei selten genutzten Produkten der Fall, die aber für den Kunden oft besonders attraktiv sind", sagt Kienitz. Zurückhaltend seien Banken aber auch, wenn sie Zweifel an der Bonität des Antragstellers haben. Thomas Duve von der KfW rät Bauherren, sich vorher selbst über passende Förderprogramme zu informieren. Möglichkeiten dazu bietet die KfW selbst an. Im Internet gibt es Formulare und aktuelle Informationen zu allen Programmen. Persönliche Fragen beantworten Mitarbeiter des KfW-Infocenters telefonisch. Auch Verbraucherzentralen und viele Energieberatungseinrichtungen seien gute Quellen.

Zeigt die Hausbank einem derart gut informierten Kunden dennoch die kalte Schulter, "sollte man es bei einer anderen Bank versuchen", rät Verbraucherschützerin Kienitz. Das lohne sich, denn einige KfW-Darlehen seien durch niedrige Zinsen und Sondertilgungsmöglichkeiten deutlich günstiger als Baukredite anderer Banken.

Die Chancen, bei einer anderen Bank zum Zug zu kommen, stehen nicht schlecht: 46 Institute hat die Zeitschrift "Finanztest" der Stiftung Warentest in Berlin (Heft 10 / 2006) ausfindig gemacht, die KfW-Kredite selbst dann an Modernisierer vermitteln, wenn diese bisher nicht ihre Kunden waren. 14 Institute gaben gegenüber "Finanztest" an, weder auf Mindestkreditsummen noch auf ein Girokonto Wert zu legen. Zu ihnen zählt die Ostsächsische Sparkasse Dresden. Doch auch bei solchen Instituten müssen Kunden ein paar Mindestanforderungen erfüllen. "Grundlage für jede Finanzierung" seien Sicherheiten und "die bankübliche Bonitätsprüfung", sagt Steffen Markgraf, Direktor für Baufinanzierung bei der Sparkasse.

Kienitz erinnert daran, dass die KfW keine nachträglichen Finanzierungen übernimmt. Wer mit der Arbeit anfängt und erst dann den Antrag stellt, bekommt kein Geld.