Mibrag legt still Braunkohlekraftwerk Buschhaus stillgelegt: Erstes Kohlekraftwerken ist vom Netz - Klimaschutz

Helmstedt - Das Braunkohlekraftwerk Buschhaus im Helmstedter Revier geht am Samstag vom Netz. Es ist das erste von bundesweit acht Kohlekraftwerken, die in den kommenden Jahren abgeschaltet werden. Mit der Stilllegung der Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt will die Bundesregierung den Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland reduzieren, um so noch ihre Klimaschutzziele bis zum Jahr 2020 zu erreichen.
Erst 2013 gekauft
Das Kraftwerk Buschhaus und der dazugehörige Tagebau Schöningen wurden erst 2013 von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) aus Zeitz (Burgenlandkreis) erworben. Der Energiekonzern Eon wollte die Anlagen an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt bereits stilllegen.
Für die Mibrag war vor allem das Kraftwerk interessant. Nach Stilllegung des Tagebaus sollten jährlich zwei Millionen Tonnen Kohle aus dem Tagebauen Profen (Burgenlandkreis) nach Niedersachsen geliefert werden - bis 2030. Doch all diese Pläne sind Makulatur, das hat erhebliche negative Auswirkungen.
Wie die Mibrag am Freitag mitteilte wird das Kraftwerk für vier Jahre noch in eine sogenannte Sicherheitsbereitschaft überführt. Das heißt, der Kraftwerksbetrieb ruht komplett. Nur bei gravierenden Stromengpässen in Deutschland wird es wieder hochgefahren. Energieexperten halten das für unwahrscheinlich. Die Mibrag erhält vom Bund für die Sicherheitsreserve eine Vergütung. Die Höhe wurde nicht veröffentlicht.
Den sogenannten Stillstandsbetrieb im Kraftwerk werden 80 Mitarbeiter übernehmen, zudem sollen 50 Beschäftigte die Rekultivierung des Tagebaus Schöningen übernehmen. Von den aktuell noch 370 Mitarbeitern gehen 200 mit Sozialplan in den Vorruhestand.
Mitarbeiter in Profen betroffen
Betroffen von der Abschaltung sind auch Bergleute im hiesigen Revier. Aufgrund der nun wegfallenden Kohlelieferungen fehlt dem Tagebau Profen Absatz. Deshalb will die Mibrag bis Anfang 2019 rund 320 Arbeitsplätze sozialverträglich abbauen. Die gesamte Gruppe beschäftigte zuletzt noch knapp 3.000 Mitarbeiter. (mz)