Übernahme Übernahme: Linde will für 3,7 Milliarden Euro Gesundheitskonzern kaufen
München/Mz/tmh. - Für 3,6 Milliarden Euro wollen die Bayern den US-Konzern Lincare schlucken, dessen Management die Übernahme als freundlich einstuft und ihr zugestimmt hat.
„Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist der Gesundheitsmarkt ein globaler Megatrend“, begründete Linde-Chef Wolfgang Reitzle das Geschäft, das seinen Konzern zum weltgrößten Anbieter medizinischer Gase und entsprechender Dienstleistungen macht. Den französischen Konkurrenten und weltgrößten Gasekonzern Air Liquide stößt Linde damit vom Thron der medizinischen Gasehersteller.
Klappt die Übernahme, wird Linde auch im gesamten Geschäft inklusive Industriegase neuer Weltmarktführer. Lincare mit Sitz im US-Staat Florida versorgt in den USA im sogenannten Homecare-Bereich marktführend rund 800 000 Patienten in deren eigenen vier Wänden mit Sauerstoffgeräten oder Zerstäubern für Inhalationstherapien gegen Atemwegserkrankungen und setzt damit jährlich rund 1,5 Milliarden Euro um.
Mit dem US-Konzern kann Linde den eigenen Umsatz im Gesundheitsbereich über Nacht auf 2,8 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Der Weltmarkt medizinischer Gase inklusive der Versorgung von Krankenhäusern umfasst zwölf Milliarden Euro. Zwei Drittel davon entfallen auf die Versorgung von Patienten zu Hause, wobei diese Sparte jährlich um sechs Prozent wächst und als besonders profitabel gilt.