Tarifstreit Tarifstreit: Streikende legen BMW-Werk Dingolfing lahm

Hamburg/Dingolfing/dpa. - «Die Montage steht komplett», hieß es. Zur Kundgebung vor demWerkstor kamen zunächst 6000 Teilnehmer, weitere Protestierendewurden erwartet.
Insgesamt rechnet die IG Metall für den Donnerstag mit knapp30 000 Warnstreikenden in Bayern, davon die größte Zahl bei demAutobauer. Vor dem DaimlerChrysler-Werk in Sindelfingen werden amVormittag über 20 000 Teilnehmer aus 30 Betrieben des Landeserwartet.
In Niedersachsen setzten Mitarbeiter des Airbuswerkes in Varel amMorgen die Arbeit aus. In Hannover strömten Metaller zuProtestkundgebungen. Auch in der Elberegion kam es am Morgen zuProtestaktionen von Beschäftigten mittelständischer Unternehmen. Imschleswig-holsteinischen Itzehoe versammelten sich Metaller zu einerKundgebung.
In Berlin war Siemens PowerGeneration betroffen. Der Ausstandsollte etwa zwei Stunden dauern. Im Laufe des Tages sind in Berlinweitere Aktionen bei Siemens, BMW und bei EADS Secure Networksgeplant. In Thüringen legten rund 350 Mitarbeiter von Bosch inEisenach am Morgen für gut eine Stunde die Arbeit nieder undversammelten sich zu einer Kundgebung vor den Werkstoren. Kurz darauftraten dann auch rund 230 Mitarbeiter verschiedener Carl-Zeiss-Betriebe in Jena in den Warnstreik. Im Tagesverlauf sollen auch dieBeschäftigten eines Betriebes für Umformtechnik in Erfurt und desOpel-Werkes in Eisenach kurzzeitig die Arbeit niederlegen.
Warnstreiks liefen auch in Rheinland-Pfalz an. Rund 120Mitarbeiter beim Automobilzulieferer Cohline in Montabaur imWesterwald unterbrachen nach Gewerkschaftsangaben ihre Arbeit füretwa 45 Minuten.
Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit 3,4 MillionenBeschäftigten der Branche fünf Prozent mehr Geld. Bisher war vonArbeitgeberseite eine Anhebung der Einkommen um 1,4 Prozent alsakzeptabel bezeichnet worden. Gesamtmetall-Präsident MartinKannegiesser rechnet mit keiner schnellen Einigung im Tarifkonflikt.Für die nächste Gesprächsrunde am 6. April in Nordrhein-Westfalen undBaden-Württemberg erwartet er noch keinen Durchbruch, sagteKannegiesser am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Aber es werdeeine wichtige Etappe mit dem Vorschlag einer konkreten Lohnzahl sein.