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Sachsen-Anhalt Reichinnek schließt Tolerierung von CDU-Regierung nicht aus

Welches Bündnis wird im Herbst 2026 in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl übernehmen? Linken-Politikerin Heidi Reichinnek äußert sich zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der CDU.

Von dpa Aktualisiert: 06.06.2025, 15:33
Heidi Reichinnek: „Ich persönlich bin zu sehr vielem bereit, bevor meine Heimat der AfD zum Fraß vorgeworfen wird.“ (Archivbild)
Heidi Reichinnek: „Ich persönlich bin zu sehr vielem bereit, bevor meine Heimat der AfD zum Fraß vorgeworfen wird.“ (Archivbild) Michael Kappeler/dpa

Berlin/Magdeburg - Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Heidi Reichinnek, schließt eine mögliche Tolerierung einer CDU-Landesregierung in Sachsen-Anhalt nach der Landtagswahl 2026 nicht aus. „Ich persönlich bin zu sehr vielem bereit, bevor meine Heimat der AfD zum Fraß vorgeworfen wird“, sagte Reichinnek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Reichinnek stammt aus dem Saalekreis.

In Sachsen-Anhalt regiert aktuell ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Im September 2026 wird ein neuer Landtag gewählt. Die AfD stellt aktuell die größte Oppositionsfraktion, ihr Ziel ist eine Alleinregierung im nächsten Jahr.

Reichinnek sieht die CDU gefordert, den Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken zu kippen. „Natürlich kann und sollte die CDU sagen, mit einer demokratischen Partei wie der Linken arbeiten wir zusammen, mit der rechtsextremen AfD nicht. Dafür braucht es nur einen grundlegenden demokratischen Wertekompass“, betonte sie. „Am Ende wird sich die Union fragen müssen, auf welcher Seite der Geschichte sie stehen will.“

Unions-Fraktionsvize Sepp Müller betonte, die Linke sei die Nachfolgepartei der SED. „Sie fordert weiterhin in ihrem Parteiprogramm den Sozialismus. Sie kann weder im Bund noch im Land für uns ein Partner sein“, sagte Müller der dpa.

AfD-Landeschef Martin Reichardt erklärte, die Mehrheit der Bürger wähle in Sachsen-Anhalt seit Jahren „überdeutlich national-konservativ“. Die CDU ignoriere das, so Reichardt. „Die Christdemokraten müssen sich überlegen, ob, wie lange und mit wem sie dieses falsche Spiel noch weiterspielen wollen.“