1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Spielsucht: Spielsucht: Realität 2.0

Spielsucht Spielsucht: Realität 2.0

12.08.2010, 17:50

Onlinespiele - wohl kaum einanderes Phänomen charakterisiert besser dieKluft zwischen Fluch und Segen des Internets.Sich in virtueller Gesellschaft durch dasNetz zu bewegen und in Spielen aneinanderzu messen, vermittelt Zusammengehörigkeit.Ein Gefühl, das vielen Jugendlichen in derWirklichkeit nicht immer zuteil wird. Ersatzweiseerscheint das Leben im Netz plötzlich spannend,herausfordernd, kontrollierbar.

Doch genau das ist die Realität 2.0 eben nicht.Sie vereinnahmt in ihrer tatsächlichen Konfliktlosigkeitimmer mehr, bis der Betroffene die Kontrolleverliert, die er doch vermeintlich jederzeitinnehat. Trinker, Raucher oder Drogenabhängigeagieren ähnlich: Sie meinen, jederzeit mitihrer Sucht brechen zu können - und tun esdoch nicht. Weil sie es nicht schaffen.

Der Ruf nach einer Anerkennung der Onlinespiel-Abhängigkeitals Sucht ist berechtigt. Auswüchse beim Hangzum Glücksspiel sind mittlerweile längst zumTherapiegegenstand geworden. Besser aber istzweifelsohne der wachsame Blick von Elternoder Freunden darauf, mit welcher IntensitätJugendliche im Internet spielen. Denn vorbeugenwar schon immer besser als heilen.

Kontakt zum Autor: Rainer Wozny