Schicksalstag für Kaufhauskette Hertie
Essen/dpa. - Schicksalstag für die insolventen Warenhauskette Hertie: Nachdem eine Investorengruppe am Dienstag ihren Rückzug bekanntgegeben hat, will sich Insolvenzverwalter Biner Bähr heute in Essen bei einer Gläubigerversammlung zur Zukunft des Unternehmens mit rund 2600 Beschäftigten äußern.
Bähr war erst am Vortag über die Entscheidung der Investoren informiert worden.
Der Insolvenzverwalter hatte zuvor über Wochen hinweg mit den Investoren verhandelt, die einen «höheren Millionenbetrag» in die Sanierung der Kette mit bundesweit 54 Warenhausstandorten investieren wollten. Die Verhandlungen scheiterten nach Angaben der Investorengruppe schließlich daran, dass keine Einigung mit den Hertie-Eigentümern über langfristige Mietverträge für die Warenhäuser habe erzielt werden können. Die britischen Hertie-Investoren von Dawnay Day hätten ausschließlich Interesse am Verkauf der Immobilien gehabt.
Dawnay Day hatte die damals noch 74 Warenhäuser im Jahr 2005 von der ums Überleben kämpfenden Warenhauskette Karstadt übernommen. Später wurde die zunächst unter dem Namen «Karstadt Kompakt» geführte Kette auf den Namen «Hertie» umgetauft. Nachdem im vergangenen Jahr der britische Eigentümer in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war, musste auch Hertie Insolvenz anmelden. Im März war das offizielle Insolvenzverfahren für Hertie vom Essener Amtsgericht eröffnet worden.