Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: ÖSA legt trotz großer Schadenbelastung zu

Magdeburg/dpa. - Damit entwickelte sich die einzigeVersicherungsgesellschaft mit Hauptsitz in Sachsen-Anhalt besser alsder Gesamtmarkt, der ein Plus von 3,8 Prozent verzeichnete. DerBestand an Versicherungsverträgen nahm um 4,7 Prozent auf 617 362 zu.
Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von einer ähnlichpositiven Entwicklung aus. Angesichts eines harten Preiskampfes amMarkt werde allerdings das Wachstum bei den Verträgen größer sein alsbei den Beitragseinnahmen, sagte ÖSA-Vorstandschef Friedrich Lefflerin Magdeburg. «Wir müssen mit weniger Beitrag pro Vertragwirtschaften, und in Zukunft wird das nicht leichter.» Die ÖSAbegegne diesem Trend mit einer Erhöhung der Produktivität der rund270 Mitarbeiter und einer Optimierung von Arbeitsabläufen.
Die Höhe der von der ÖSA regulierten Schäden von 56,8 MillionenEuro bezeichnete Leffler als «absolut außergewöhnlich». Zu denUrsachen zählten das Sturmtief «Dorian», das am 16. Dezember 2005Häuser und Höfe beschädigte. Außerdem gab es eine Häufung hoherAutohaftpflichtschäden sowie mehrere Großbrände mit Millionenschäden,etwa ein Feuer im Palais Salfeldt in Quedlinburg (drei MillionenEuro) und ein Brand in einem Agrarbetrieb in Tarthun (LandkreisAschersleben-Staßfurt - fünf Millionen Euro). Die Bruttoschadenquoteerhöhte sich deshalb von 61,2 auf 69,4 Prozent: Von 100 Euro, die dieÖSA in den Schadensversicherungen einnahm, gab sie also 69,40 Eurofür die Schadensregulierung aus.
Als Wachstumsmotoren bezeichnete Leffler die Privatkundenspartenwie Unfall, Hausrat und Haftpflicht. Bei den Kraftfahrzeug-Versicherungen konnte die Anzahl der Verträge um knapp 2500 auf etwa125 000 gesteigert werden. «Auf Grund des aggressivenPreiswettbewerbs war das jedoch mit einem Rückgang der gebuchtenBeiträge um 1,6 Prozent verbunden», erläuterte derVorstandsvorsitzende. Sachsen-Anhalt sei in der Sparte ein besondersumkämpfter Markt, der ÖSA-Marktanteil liege bei sieben Prozent. NochReserven sieht Leffler bei Verträgen zur Altersvorsorge: VieleSachsen-Anhalter widmeten diesem Thema nicht genügend Aufmerksamkeit.