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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Industrie blickt skeptisch ins neue Jahr

Von CAROLINE HEBESTREIT 17.12.2009, 19:02

MAGDEBURG/MZ. - Das kommende Jahr wird für die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt schwierig. Zu diesem Schluss kamen am donnerstag Vertreter von Arbeitgeberverbänden, der Metall- und Elektroindustrie sowie der chemischen Industrie.

"Es wird 2010 nicht leichter als 2009", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt, Matthias Menger. Vor allem in der Kreditversorgung und im Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme sehe er Probleme auf die Firmen zukommen. Auch bei der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen zeigten sich alle Vertreter der Verbände besorgt.

Vor allem die Metall- und Elektroindustrie habe durch die Wirtschaftskrise drastische Umsatzeinbrüche hinnehmen müssen. "Hier ist der Gesamtumsatz um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken", sagte Menger. Noch deutlicher seien die Verluste im Auslandsgeschäft. Hier erzielten die Unternehmen einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro, was einen Rückgang von rund 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dass trotz allem die Beschäftigtenzahlen in der Branche weitestgehend stabil blieben und ein "Abbau nur in sehr moderatem Umfang stattgefunden hat", sprach Menger vor allem der Kurzarbeit zu. Von 19 900 Beschäftigten, die im September in Kurzarbeit waren, kamen 63,3 Prozent aus der Metall- und Elektroindustrie.

Auch die chemische Industrie hat 2009 Umsatzeinbrüche von rund zwölf Prozent verzeichnen müssen. "Darüber hinaus sind die Investitionen stark zurückgefahren worden", erklärte Volker Bauer vom Verband der Chemischen Industrie. Die Branche habe damit ein Investitionspotenzial von rund zehn Prozent verschenkt.

Der Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt, Klemens Gutmann, zeigte sich unterdessen mit Blick auf den Kreditfluss 2010 besorgt. "Die Banken müssen näher an die Realwirtschaft heranrücken, damit Kredite auch wirklich beim Mittelstand ankommen", forderte Gutmann. Ein weiteres Anliegen sei auch die Ausbildung künftiger Fachkräfte. Hier müssten vor allem in der Bildungspolitik Maßstäbe gesetzt und die Wirtschaft stärker mit den Bildungseinrichtungen verzahnt werden.