Rohstoffe Rohstoffe: Japaner schließen Werke in China

Shanghai/rtr. - Viele Unternehmen aus Japan rieten ihren Mitarbeitern in China zudem, aus Sicherheitsgründen nicht aus dem Haus zu gehen. Der Kamerahersteller Canon setzte die Fertigung in drei von vier chinesischen Werken aus. Panasonic hielt seine Produktion wegen Sabotage durch chinesische Mitarbeiter ebenfalls an. Beim Autobauer Toyota lief nach Firmenangaben indes alles nach Plan.
Supermärkte geplündert
Die Proteste waren am Sonntag eskaliert. Sie richteten sich vor allem gegen diplomatische Einrichtungen Japans. Es wurden aber auch japanische Supermärkte geplündert und Firmengebäude- oder Werke beschädigt. Toyota und Honda hatten von heftigen Schäden in der ostchinesischen Stadt Qingdao berichtet. Einige japanische Einzelhändler schlossen Filialen oder verkürzten die Öffnungszeiten, darunter Fast Retailing, Seven & I Holdings und Aeon.
Die Proteste hatten sich entzündet, nachdem die japanische Regierung vergangene Woche trotz Warnungen Chinas einen Teil einer unbewohnten Inselgruppe im Ostchinesischen Meer von einem privaten, japanischen Besitzer abgekauft hatte. Die japanische Regierung wollte dadurch nach eigenen Angaben verhindern, dass die Inselgruppe bebaut wird. In China kam das Vorgehen schlecht an. Auch die Volksrepublik erhebt Anspruch auf die Inseln. Die Regierung in Peking entsandte am Freitag sechs Überwachungsschiffe.
Lukrative Gasvorkommen
Das chinesische Außenministerium teilte mit, die Regierung schütze japanische Firmen und Bürger. Sie appellierte an die Demonstranten, das Gesetz zu beachten. Den Kauf der Insel durch die Regierung in Tokio bezeichnete das Ministerium aber als illegal.
Die Inselgruppe birgt seit längerem politischen Zündstoff. Die Inseln werden in China Diaoyu und in Japan Senkaku genannt. Sie liegen in fischreichen Gewässern, zudem werden umfangreiche Gas-Vorkommen unter dem Ozean vermutet. Am Montag sollte eine Flotte aus rund 1 000 Fischerbooten aus China an der Inselgruppe ankommen, wie in einem staatlichen chinesischen Blog zu lesen war. Der Streit droht auch den Handel zwischen den beiden wichtigen asiatischen Volkswirtschaften zu beeinträchtigen. Das Volumen der Handelsaktivitäten zwischen den beiden Ländern belief sich vergangenes Jahr auf 345 Milliarden Dollar.