Prozess Prozess: Rewe wegen Irreführung auf Eierkartons verurteilt
Wiesbaden/dpa. - Die Verpackungen verwendet Rewe in den Discount-Läden der Penny-Kette. Als Irreführung werteten die Richter die Form, in der auf derInnenseite der Kartons die Zahlencodes erklärt sind, die auf denEiern Auskunft über deren Herkunft und Haltungsform geben. IhrerAnsicht nach dient sie allein dem Zweck, eine Herkunft ausFreilandgehegen vorzutäuschen.
Dieter Lang vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv)sprach von einem Teilerfolg. Mit seinem Hauptanliegen sah er sichjedoch gescheitert. Die Verbraucherschützer halten die bildlicheDarstellung einer ländlichen Idylle auf der Außenseite des Kartonsfür die schwerere Täuschung. Das Wiesbadener Landgericht kam dagegenzu der Auffassung, dass die Suggestivkraft eines Bildes nichtausreiche, einen durchschnittlich informierten Verbraucher in dieIrre zu führen. Denn er wisse, dass der hohe Bedarf an billigen Eiernnur mit industrieller Produktion zu decken sei.
Nach Langs Darstellung wird sein Verband in den kommenden Wochenüber eine Berufung entscheiden. Das Thema sei allerdings entschärft,da die EU ohnehin von Januar 2004 an für Eier der Güteklasse A einedeutliche Kennzeichnung der Haltungsart vorschreibe. Rewe war bei derUrteilsverkündung nicht vertreten.