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Polizei setzt Pfefferspray ein Polizei setzt Pfefferspray ein: Corona-Proteste in Hildburghausen

26.11.2020, 06:26
Hildburghausen: Leere Stühle stehen vor einem Cafe vor dem Rathaus. Das Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie hat im Landkreis Hildburghausen einen bundesweiten Höchststand erreicht.
Hildburghausen: Leere Stühle stehen vor einem Cafe vor dem Rathaus. Das Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie hat im Landkreis Hildburghausen einen bundesweiten Höchststand erreicht. ZB

Hildburghausen - Bei den Protesten gegen die neuen Infektionsschutzregeln im Corona-Hotspot-Landkreis Hildburghausen hat die Polizei am Mittwochabend Pfefferspray eingesetzt.

Mehrfache kommunikative Versuche, die Teilnehmer zum Verlassen der Demonstration zu bewegen, seien fehlgeschlagen, teilte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mit. Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht. Gegen 20.45 Uhr seien die Proteste beendet gewesen.

Rund 400 Personen hatten sich auf dem Marktplatz in Hildburghausen entgegen der geltenden Thüringer Infektionsschutzverordnung und der Allgemeinverfügung des Landkreises Hildburghausen versammelt, teilte die Polizei mit. Die Beamten stellten zahlreiche Verstöße gegen die geltenden Infektionsschutzregelungen fest. So wurden laut Mitteilung Mindestabstände nicht eingehalten, Masken nicht getragen und die eigene Wohnung ohne triftigen Grund verlassen, hieß es.

Insgesamt seien mehr als 30 Anzeigen erstattet worden. Die Proteste fanden während der Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) statt. Der Kreis Hildburghausen hat derzeit bundesweit das größte Infektionsgeschehen bei Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Seit Mittwoch gilt dort ein regionaler Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen sowie geschlossenen Schulen und Kindergärten. (dpa)