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Neue Provokation Wladimir Putin präsentiert neue Raketentypen

01.03.2018, 10:42
Wladimir Putin auf dem Weg zum Rednerpult.
Wladimir Putin auf dem Weg zum Rednerpult. POOL REUTERS

Moskau - Der russische Staatschef Wladimir Putin hat gut zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl sein neues Spielzeug im Krieg der Sterne präsentiert. Als Reaktion auf die US-Raketenabwehr hat der russische Präsident Wladimir Putin bei seiner Rede an die Nation neue Raketentypen der Streitkräfte vorgestellt. Putin präsentierte unter anderem eine schwere Interkontinentalrakete, einen atombetriebenen Marschflugkörper und einen neuartigen Torpedo. Keine dieser Waffen sei mit herkömmlichen Mitteln abzufangen, sagte der Kremlchef am Donnerstag in Moskau.

„Es geht um neue strategische Raketensysteme Russlands, die wir entwickelt haben als Reaktion auf den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Vertrag über Raketenabwehr und die De-facto-Stationierung solcher Systeme auf dem Gebiet der USA und außerhalb der US-Grenzen“, fügte der Präsident hinzu. Die Langstreckenrakete „Sarmat“ etwa habe keine Reichweitenbeschränkung, sagte Putin. Sie wiege mehr als 200 Tonnen.

Wladimir Putin verspricht neue Freiheiten

Vor mehr als 1000 Vertretern aus Politik und Gesellschaft kündigte Putin eine Stärkung der Freiheit an. „Um voranzukommen, müssen wir den Raum der Freiheit in allen Bereichen ausweiten“, sagte Putin bei seiner traditionellen Jahresansprache am Donnerstag in Moskau. Die demokratischen Institutionen, die Zivilgesellschaft und unter anderem die Gerichte müssten gestärkt werden.

„Wir müssen ein Land sein, das offen ist für die Welt, für neue Ideen und Initiativen“, sagte er. Russland habe sich in den vergangenen Jahren als „demokratische Gesellschaft auf einem freien, eigenständigen Weg“ präsentiert.

Kontrolle über das Internet

Die Ankündigung steht im Gegensatz zu Maßnahmen der vergangenen Jahre, die Freiheiten und demokratische Grundrechte einschränken. Zum Beispiel hat die Regierung ihre Kontrolle über das Internet ausgebaut und die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen erschwert, die Geld aus dem Ausland erhalten.  

Wladimir Putin bezeichnet Wahl als wegweisend 

„Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für die Entwicklung des Landes“, sagte Putin. Es gehe darum, auf die Herausforderungen der technologischen Revolution zu reagieren.

„Wer auch immer zum Präsidenten gewählt wird, (...) wir alle müssen fühlen und verstehen, was um uns herum geschieht“, sagte Russlands mächtigster Mann. Putins Wiederwahl für eine vierte Amtszeit am 18. März gilt als sicher. (dpa/red)