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Wahlen in Kalifornien Wahlen in Kalifornien: Schwarzenegger entschuldigt sich bei Frauen

03.10.2003, 14:00
Der republikanische Gouverneurskandidat von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger (Foto: dpa)
Der republikanische Gouverneurskandidat von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Los Angeles/dpa. - «Ja, ich habe mich in der Vergangenheit schlecht benommen», sagteSchwarzenegger am Donnerstag. Er habe früher während der Dreharbeitenan «wilden Sets» Dinge gemacht, die nicht richtig waren, gestand derTerminator-Star ein. Er habe sie damals als «spielerisch» betrachtet,habe nun aber erkannt, dass er damit Menschen verletzt habe, sagteSchwarzenegger. Bei diesen Menschen wolle er sich nun entschuldigenund ihnen sagen, dass er seine Taten sehr bedauere.

   Die Zeitung «Los Angeles Times» hatte am Donnerstag sechs Frauenzu Wort kommen lassen, die von Übergriffen in den vergangenen dreiJahrzehnten bei Dreharbeiten, in Büros und bei anderen Gelegenheitenberichteten. Er habe sie an den Brüsten begrapscht und unter den Rockgefasst, erklärten die Frauen, von denen aber keine Anzeige gegen dengebürtigen Österreicher erstattet hatte. Alle sagten, der Hollywood-Star habe sie nicht vergewaltigt, aber er habe sie erniedrigt.

   Schwarzeneggers Sprecher Sean Walsh hatte die Beschuldigungenzunächst als politische Kampagne zurückgewiesen: «Wir glauben, dassdie Demokraten und andere versuchen, Arnold Schwarzeneggers Wahlkampfzu schaden.»

Die «New York Times» und der Fernsehsender ABC veröffentlichten amFreitag neue Vorwürfe über angebliche Hitler-SympathienSchwarzeneggers. Sie zitierten dabei aus einem Fernsehinterview ausden 70er Jahren. Schwarzenegger habe darin erklärt, er bewundere andem ebenfalls gebürtigen Österreicher Hitler, dass er aus einfachstenVerhältnissen ohne eine Ausbildung an die Macht gekommen sei. «Undich bewundere ihn dafür, dass er in der Öffentlichkeit ein so guterRedner war», zitierte die «New York Times» aus dem Teil eines altenFernsehinterviews, das nie ausgestrahlt worden war.

Schwarzenegger bestritt diesen Vorwurf energisch. Er habe stetsalles gehasst, wofür Hitler und das Regime gestanden habe. Hitler seiein verabscheuungswürdiger Diktator gewesen, erklärte er.

Bei der Gouverneurswahl am kommenden Dienstag hat der RepublikanerSchwarzenegger nach Meinungsumfragen gute Chancen, Nachfolger desdemokratischen Amtsinhabers Gray Davis zu werden. Gegen Davis läufteine ungewöhnliche Abwahlkampagne. Sollten mehr als 50 Prozent derWähler für eine Abwahl stimmen, wird automatisch der Kandidat mit den meisten Stimmen neuer Gouverneur.