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Statistik Statistik: Gesundheitskosten 2002 erneut stark gestiegen

11.02.2004, 10:46
In einem Behandlungsraum wird Verbandmaterial geprüft. Der deutliche Anstieg der Gesundheitskosten hatsich auch im Jahr 2002 fortgesetzt. (Foto: dpa)
In einem Behandlungsraum wird Verbandmaterial geprüft. Der deutliche Anstieg der Gesundheitskosten hatsich auch im Jahr 2002 fortgesetzt. (Foto: dpa) dpa

Wiesbaden/Essen/dpa. - Der deutliche Anstieg der Gesundheitskosten hat sich auch im Jahr 2002 fortgesetzt. Insgesamt wurden im vorvergangenen Jahr 3,1 Prozent mehr ausgegeben als im Jahr 2001, wie das Statistische Bundesamt (destatis) am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. Damals hatte es bereits einen Anstieg um 3,8 Prozent gegeben. Im Jahr 2002 stiegen die Gesundheitsausgaben demnach auf 234,2 Milliarden Euro, das waren 11,1 Prozent des Bruttoinlands- Produkts. Der ungebremste Anstieg der Kosten war einer der Gründe für die seit Jahresbeginn geltenden Einschnitte der Gesundheitsreform.

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen hält Milliarden-Einsparungen im Gesundheitswesen für möglich. Durch eine effizientere Gestaltung der Arbeitsabläufe in Krankenhäusern, bei Ärzten und Krankenkassen könnten Ausgaben um 7,5 bis 10 Milliarden Euro sinken, teilte das RWI mit. Krankenkassenbeiträge könnten dementsprechend um 0,7 bis 0,9 Prozentpunkte sinken. Mittels Selbstbehalten für Medikamente sowie bei ambulanten und stationären Behandlungen ließen sich weitere zwei Milliarden Euro sparen.

Laut Statistischem Bundesamt steckte jeder Bundesbürger im Jahr 2002 exakt 2840 Euro in die Gesundheit, 2001 waren es 2760 Euro gewesen. Private Haushalte trugen 48 Prozent der gesamten Kosten, die Arbeitgeber übernahmen 39 Prozent. Die gesetzlichen Krankenversicherungen zahlten letztlich 57 Prozent der entstandenen Kosten. Für Pflege und Therapie mussten 4,2 Prozent mehr aufgewendet werden als 2001. Besonders kräftig wuchsen mit 4,5 Prozent die Ausgaben für Medikamente, während die Ausgaben für Zahnersatz um 2,4 Prozent sanken. Auf ärztliche Leistungen entfielen 26 Prozent der Ausgaben.