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Seenotrettung Seenotrettung: 360 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet

22.12.2018, 11:19
Ein Baby wird in ein Rettungsboot gebracht, nachdem Proactiva Open Arms, eine Nichtregierungsorganisation (NGO) aus Spanien, insgesamt 300 Migranten im zentralen Mittelmeer 72 Kilometer von Al Khums (Libyen) entfernt, entdeckt und gerettet hat.
Ein Baby wird in ein Rettungsboot gebracht, nachdem Proactiva Open Arms, eine Nichtregierungsorganisation (NGO) aus Spanien, insgesamt 300 Migranten im zentralen Mittelmeer 72 Kilometer von Al Khums (Libyen) entfernt, entdeckt und gerettet hat. AP

Rom/Athen - Private Seenotretter im Mittelmeer haben mehr als 300 Migranten an Bord ihres Rettungsschiffs genommen. Auch ein wenige Tage altes Baby sei gerettet worden, erklärte die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Freitagabend auf Twitter. Die Menschen seien auf drei verschiedenen Booten unweit der libyschen Küste unterwegs gewesen.

„So ist Weihnachten auf dem Mittelmeer“, schrieb die Hilfsorganisation dazu. In welches Land die Geretteten gebracht werden können, war zunächst unklar. Die Hilfsorganisation schreibt dazu, dass sie noch keinen Anlaufhafen habe und Proviant benötige. Der italienische Innenminister Matteo Salvini erklärte, die Häfen des Landes seien für zivile Schiffe erneut „geschlossen“.

Das Neugeborene wurde wegen seines Gesundheitszustands bereits in der Nacht per Hubschrauber nach Malta ausgeflogen, erklärte die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch. Sie arbeitet bei den Rettungseinsätzen unter anderem mit Proactiva Open Arms zusammen.

Die Regensburger Organisation Sea-Eye gab bekannt, dass ein neues Rettungsschiff ausläuft. Das deutsche Forschungsschiff „Professor Albrecht Penck“ habe am Freitag den Hafen von Algeciras in Spanien verlassen und sei unterwegs in das Rettungsgebiet nahe dem Bürgerkriegsland Libyen, teilte die NGO am Samstag mit.

Auch vor der griechischen Küste wurden am Samstag Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Westlich der griechischen Halbinsel Peloponnes rettete die griechische Küstenwache eigenen Angaben zufolge 60 Migranten. Das Boot der Migranten sei vor der Küste der Kleinstadt Zacharo auf Grund gelaufen.

Die Besatzung von zwei Booten der Küstenwache habe die Migranten in Sicherheit gebracht, sagte ein Offizier der Küstenwache am Samstag. Alle Menschen sein wohlauf. Zunächst war unklar, aus welchen Staaten sie stammen, hieß es.

Beamte der Küstenwache vermuteten, dass die Migranten von der türkischen Küste oder aus Ägypten in Richtung Italien aufgebrochen waren. Nach der weitgehenden Schließung der Balkanroute versuchen immer wieder Migranten, über diesen Weg in die EU zu kommen.

Der Internationalen Organisation für Migration zufolge kamen 2018 bislang mehr als 113.000 Migranten auf dem gefährlichen Seeweg über das Mittelmeer nach Europa. 56.480 Menschen erreichten über das westliche Mittelmeer Spanien, 31.310 kamen nach Griechenland und 23.126 nach Italien. Viele Migranten haben die Fahrt nicht überlebt: 2242 Menschen ertranken oder werden vermisst. (dpa)