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Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Nach dem SPD-Sieg orientieren sich die Parteien neu

Von Jens Albes 27.03.2006, 17:16
Im Spiegelsaal des kurfürstlichen Schlosses in Mainz hält der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am Montag (27. März 2006) vor Fraktionsmitgliedern seiner Partei einen Blumenstrauß in den Händen. (Foto: dpa)
Im Spiegelsaal des kurfürstlichen Schlosses in Mainz hält der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am Montag (27. März 2006) vor Fraktionsmitgliedern seiner Partei einen Blumenstrauß in den Händen. (Foto: dpa) dpa

Mainz/dpa. - Immer wieder war die Rede davon, die Sozialdemokraten würden trotzihrer überraschenden absoluten Mandatsmehrheit erneut die ihnen seit15 Jahren verbundenen Freidemokraten ins Boot holen - wohl wissend,dass das in dem konservativ-mittelständisch geprägten Land gutankäme. SPD-Ministerpräsident Kurt Beck stellte allerdings am Montagselbstbewusst klar: «Ich habe nie davon gesprochen, die Koalitionfortzuführen. Ich habe davon gesprochen, Gespräche zu führen.»

Auch in Berliner FDP-Kreisen hieß es, die Freidemokraten würdeneine konkrete Koalitionsofferte mit großer Wahrscheinlichkeit nichtannehmen. In der rheinland-pfälzischen FDP gab es sowohl Stimmen fürals auch gegen eine Fortführung der Zusammenarbeit mit der SPD.

Die Nachfolgedebatte nach Böhrs doppelten Rücktritt als CDU-Landes- und Fraktionschef war am Montag bereits voll im Gange - auchwenn Generalsekretär Claudius Schlumberger sagte: «Wir stehen nichtunter Zeitdruck.» Die Christdemokraten gelten in den Augen vielerRheinland-Pfälzer allerdings seit langem als zerstritten.

Bei der SPD kannte der Jubel in Mainz indes keine Grenzen:Erstmals seit ihrem Wahldebakel vor drei Jahren in Niedersachsen kannsie wieder eine Alleinregierung stellen, erstmals seit dem SiegGerhard Schröders 1998 in Niedersachsen schaffte sie wieder dasKunststück einer absoluten Mandatsmehrheit. Das frühere CDU-StammlandRheinland-Pfalz ist zur SPD-Hochburg par excellence geworden.«Sicherlich ist die sozialdemokratische Seite in der großen Koalitiongestärkt durch ein solches Ergebnis», sagte Beck mit Blick aufBerlin.

Lange Gesichter gab es bei den Grünen: Nach 19 Jahren verpasstensie erstmals den Wiedereinzug in den Landtag von Mainz. Nun sind dortstatt vier nur noch drei Parteien vertreten: SPD, CDU und FDP. «DieMeinungsvielfalt wird dort stark zurückgehen», sagte der Sprecher derrheinland-pfälzischen Grünen, Marc Wensierski.