Rechtsextreme in der AfD?: Rechtsextreme in der AfD?: Nach ARD-Interview: Poggenburg greift Partei-Chefin Petry an

Magdeburg - Sachsen-Anhalts AfD-Landeschef André Poggenburg hat seine Bundesvorsitzende Frauke Petry nach einem ARD-Interview am Sonntag offen kritisiert. Petry hatte vor laufenden Kameras gesagt, die AfD beheimate auch rechtsextreme Mitglieder. Auf die Frage „Gibt es in der AfD Rechtsextreme?“ hatte sie ohne Zögern geantwortet: „Vereinzelt.“

Poggenburg, Mitglied des Bundesvorstands, reagierte empört auf die Äußerung der Parteichefin. „Wenn sie von Rechtsextremen spricht, will ich jetzt Namen hören“, sagte Poggenburg am Mittwoch der MZ. „Ich werde das Thema im Bundesvorstand am Freitag auf den Tisch bringen. Wenn es in der Partei wirklich Rechtsextreme geben sollte, müsste es konsequenterweise auch Ausschlussverfahren geben.“ Aktuell läuft ein solches Verfahren gegen den Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke. Zusammen mit Poggenburg gilt er als Speerspitze des völkisch-nationalen Flügels der AfD.

Petrys Interview-Äußerungen hätten „für Verstimmungen in der Partei gesorgt“, so Poggenburg. „Frau Petry kennt ja auch den Verfassungsschutzbericht. Wenn sie weitere Erkenntnisse hat, will ich gerne wissen, wie diese aussehen.“

AfD-Parteichefin Frauke Petry gilt seit dem Kölner Bundesparteitag im April als geschwächte Vorsitzende. Statt Petry treten Alexander Gauland und Alice Weidel als Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl an. Der Parteiflügel um Petry rivalisiert mit den Rechtsaußen in der Partei. (mz)