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Portugal Portugal: 2,5 Milliarden Euro von EU und Währungsfond

20.11.2012, 09:13
Portugals Finanzminister Vitor Gaspar spricht vor Journalisten in der Hauptstadt Lissabon. (FOTO: DPA)
Portugals Finanzminister Vitor Gaspar spricht vor Journalisten in der Hauptstadt Lissabon. (FOTO: DPA) LUSA

Lissabon, 19. Nov/rtr. - Portugal hat die jüngste Überprüfung seiner Reformen bestanden und kann damit mit der Auszahlung weiterer Gelder rechnen. Der Finanzminister des schuldengeplagten Landes, Vitor Gaspar, sagte am Montag, der sechste Quartalstest unter Aufsicht der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds sei trotz anhaltend schwieriger Wirtschaftslage erfolgreich gewesen. Damit ist der Weg für die nächste Hilfstranche in Höhe von 2,5 Milliarden Euro frei. Das Vertrauen in die Perspektiven des Landes steige wieder an, auch bei den Akteuren am Kapitalmarkt, bestätigte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Das sei ein gutes Zeichen für ein baldiges Comeback an den Anleihe-Märkten.

Die Überprüfung in Portugal dauerte - anders als in Griechenland, wo der Bericht der sogenannten Troika sich seit Monaten hinzieht - nur eine Woche. Portugal wird attestiert, bei seinen Reformen Fortschritte zu machen. Das Land sei in etwa auf Kurs, nächstes Jahr wieder die Kapitalmärkte anzuzapfen und dort frisches Geld aufzunehmen, hieß es. Mit der nächsten Tranche hätte Portugal, das in vielen Branchen als nicht wettbewerbsfähig genug gilt, 87 Prozent der vorgesehenen Hilfen von insgesamt 78 Milliarden Euro erhalten.

Wegen der Rettungsgelder muss Lissabon sein Haushaltsdefizit abbauen. Das ist angesichts der schweren Rezession kein leichtes Unterfangen. Die Wirtschaftsleistung wird nach Schätzungen der Regierung und der Gläubiger dieses Jahr um drei Prozent und 2012 noch um ein Prozent schrumpfen. 2014 wird dann aber mit einem Wachstum von 0,8 Prozent gerechnet.