Porträt Porträt: Sandy Berger
Hamburg/dpa. - Der wegen des Verschwindens geheimer Dokumente indie Schlagzeilen geratene Samuel «Sandy» Berger verfügt über einelangjährige außenpolitische Erfahrung. Schon Anfang der 90er Jahrestand der Jurist im Wahlkampf an der Seite des Demokraten BillClinton, der ihn dann in seiner zweiter Präsidenten-Amtszeit von 1997bis 2001 zum Sicherheitsberater machte.
In der derzeitigen Wahlkampagne des demokratischenSpitzenbewerbers John Kerry diente der 58-Jährige wiederum alsaußenpolitischer Ratgeber - eine Funktion, die jetzt im Zuge desWirbels um die Papiere, die er nach eigenen Angaben irrtümlich ausdem Nationalarchiv mit nach Hause nahm, aufgeben musste. Nach Angabenvon Experten muss Berger, der in den Clinton-Zeiten als «Teamplayer»und «Brückenbauer» gerühmt wurde, damit wahrscheinlich auch seineHoffnung begraben, in einer etwaigen Kerry-Regierung ein hohes Amt zuerhalten.
In Bergers Zeit als Sicherheitsberater Clintons fielen dieTerroranschläge des Jahres 1998 auf die US-Botschaften in Kenia undTansania. Danach beriet er den Präsidenten in der Irak-Krise. Bergergelang es, die Zusammenarbeit zwischen Außenministerium, Pentagon undGeheimdiensten deutlich zu verbessern. Vor seinem Aufstieg zumSicherheitsberater hatte er sich vorrangig um handelspolitischeFragen gekümmert. Sein Verhältnis zu Clinton ist nach wie vor sehrgut: Beide haben eine enge Freundschaft entwickelt.
Berger ist derzeit Chef der Beratungsfirma «StonebridgeInternational» in der Hauptstadt Washington. Er studierte bis 1971Rechtswissenschaften an der Harvard-Universität in Boston. Danachließ er sich als Anwalt in Washington nieder.